Mammografie - alle zwei Jahre ab 45

Brustkrebs-Vorsorge: Persönliche Einladung

Seit Jahren wird in Österreich um eine bessere Brustkrebs-Vorsorge gerungen, jetzt gibt es einen Durchbruch: Künftig werden alle Frauen ab 45, also jene Altersgruppen, die am meisten von Brustkrebs betroffen sind, persönlich zur Mammografie eingeladen. Um die Qualität zu verbessern, wird künftig die Meinung eines zweiten Arztes eingeholt.

Mittagsjournal, 07.06.2011

1.500 Tote pro Jahr

Jedes Jahr erkranken in Österreich ungefähr 4.600 Frauen an Brustkrebs, der Brustkrebs gehört damit zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen, rund 1.500 sterben daran. Und wie bei jedem bösartigen Tumor gilt: je früher man die Erkrankung erkennt desto höher sind die Heilungschancen.

Stöger: Frauen zwischen 45 und 69

Um diese Chancen zu erhöhen wird seit vielen Jahren über die Einführung einer geregelten Brustkrebs-Vorsorge geredet und gestritten, jetzt gibt es endlich eine Einigung auf dieses sogenannte Screening-Programm, sagt Gesundheitsminister Alois Stöger, SPÖ. Sozialversicherung und Ärztekammer hätten sich entschieden, den Weg gemeinsam zu gehen. Alle Frauen sollten in Zukunft erreicht werden.

Und das soll über persönliche Einladungen gelingen. Frauen zwischen 45 und 69 Jahren werden mindestens alle zwei Jahre einen Brief von der Sozialversicherung bekommen. Die Einladung sei gleichzeitig eine Überweisung. Bisher hätten nur höhergebildete Frauen die Untersuchung in Anspruch genommen, so Stöger.

Einladung ist Überweisung

Die betroffenen Frauen brauchen also keine extra Überweisung vom praktischen Arzt, der Brief reicht. Und um die Qualität der Untersuchung zu erhöhen und belastende falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden, setzt man künftig auf Doppelbefundung, sagt der Gesundheitsminister. Die Untersuchung wird von zwei Ärzten unabhängig voneinander befundet.

Erfahrene Ärzte

Und gibt es trotz der zwei Meinungen noch immer Unsicherheiten, wird zusätzlich ein Ultraschall gemacht, das bringt vor allem bei jüngeren Frauen mehr Klarheit. Außerdem müssen alle Ärzte, die am neuen Vorsorge-Programm teilnehmen und die Mammografie also das Brustdrüsen-Röntgen durchführen, viel Erfahrung aufweisen. Sie müssen mindestens 2.000 Frauen pro Jahr befunden.

Ab Juli 2012

Jetzt müssten noch die Daten aller betroffenen Frauen aufbereitet und die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, so Stöger, starten könne das neue Brustkrebs-Vorsorge-Programm dann im zweiten Halbjahr 2012.