Deutsche heben Warnung auf
EHEC: Es war nicht die Gurke
Gemüse-Fans in Deutschland können aufatmen. Die deutschen Gesundheitsbehörden haben die Warnung vor dem Verzehr von rohen Gurken, Tomaten und Salat aufgehoben. Diese scheinen nicht die Quelle des gefährlichen EHEC-Keimes zu sein. Die Warnung vor Sprossen allerdings bleibt aufrecht.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 10.06.2011
Vielleicht doch die Sprossen
Es war falscher Alarm - deshalb verlautbart heute Andreas Hensel vom Bundesinstitut für Risikobewertung - die Warnung vor dem Verzehr von Gurke, Tomaten und Blattsalaten werde aufgehoben.
Die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem EHEC-Ausbruch und dem bereits in Verdacht geratenen Sprossen-Erzeuger im niedersächsischen Bienenbüttel hätten sich in Studien des Robert Koch Institutes verdichtet. Und die Behörden sprechen weiter nur von Hinweisen: Reinhard Burger vom Robert Koch-Institut: eine Eingrenzung auf die Sprossen könne man durchführen. Allerdings nach wie vor ohne eindeutigen Beweis.
Neuerkrankungen sinken
Endlich aber eine gute Nachricht so Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner von der CSU: man sei über die neuen Erkenntnisse erleichtert. Jetzt hoffe man, dass die Neuerkrankungen zurückgingen.
Die Zahlen der Neuerkrankungen fallen zwar, so Reinhard Burger vom Robert-Koch-Institut in Berlin: der Ausbruch sei noch nicht vorbei. Die Zahl der Fälle sinke zwar, aber es gebe immer noch Neuerkrankungen. Die Inkubationszeit betrage immerhin bis zu einer Woche oder länger.
Quelle weiterhin unklar
Die stark verunsicherte Öffentlichkeit in Deutschland soll beruhigt werden - aber die Erklärung, warum jetzt die Neuerkrankungen zurückgehen - zeigt, wie sehr die Behörden weiterhin im Dunkeln tappen, Reinhard Burger sagt, die Infektionsquelle könnte versiegt sein, das Lebensmittel also verzehrt oder im Müll. Oder die Verzehrwarnung habe gewirkt und die Menschen essen keine Sprossen mehr. Oder die Kontamination des Lebensmittels sei gestoppt. Die Aufklärung darüber laufe noch.
Immerhin sind nach der Kritik am unkoordinierten Vorgehen der Gesundheitsbehörden der vergangenen Tagen heute die jeweils zuständigen Behörden gemeinsam vor die Presse getreten - ein Versuch, das Vertrauen der Öffentlichkeit wieder herzustellen.
Entwarnung auch für Österreich
Für Österreich besteht nach Behördenangaben weiter kein Anlass zur Sorge. Gesundheits-Generaldirektorin Pamela Rendi-Wagner betont, für Österreich gebe es keinerlei Warnung vor rohem Gemüse.
Mittagsjournal, 10.06.2011
Österreichs Gesundheits-Generaldirektorin Pamela Rendi-Wagner im Gespräch mit