Berlakovich: Kein frisches Geld nötig
EHEC-Hilfe per Umschichtung
Die EU-Kommission hat Europas Gemüsebauern für ihre Absatzeinbußen durch die EHEC-Krise 150 Millionen Euro angeboten, doch das geht Ländern nicht weit genug. Die Hilfszahlungen könnten also noch aufgestockt werden. In Österreich setzt Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) auf Marketingmaßnahmen und schichtet dafür eine Millionen Euro aus vorhandenen Budgets um.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 08.06.2011
Astrid Petermann
Programm wird vorgezogen
Mit Information und Aufklärung will der Landwirtschaftsminister das Vertrauen der Konsumenten wiedergewinnen und den Gemüse-Absatz wieder ankurbeln. Bei der Finanzierung dieser Marketing-Offensive heißt das Zauberwort Umschichten - denn Nikolaus Berlakovich macht für sein Hilfspaket kein zusätzliches Geld locker, es werden Mittel lediglich vorgezogen.
Kein Verzicht für andere
Auch wenn Umschichten immer bedeutet, dass das Geld aus anderen Bereichen abgezogen wird, sieht der Minister darin keinen Nachteil. Geplante Werbekampagnen müssen deshalb nicht abgesagt werden, sondern sie würden nur verschoben. Partner wie die Agrarmarkt Austria (AMA) müssten auf keine zugesagten Mittel verzichten, versichert Minister Berlakovich. Auch wenn kein frisches Geld aus dem Budget zur Verfügung gestellt wird, sei diese Maßnahme eine Hilfe für die Betroffenen.
Kaum 100 Prozent Entschädigung
Die von der EU versprochenen 150 Millionen Euro an Entschädigungszahlungen sind Landwirtschaftsminister Berlakovich zu wenig. Er erwarte Nachbesserungen von der Kommission. Spaniens Gemüsebauern waren von der EHEC-Krise am meisten betroffen und hoffen auf eine 100-prozentige Entschädigung ihrer Verluste. Das würde sich Landwirtschaftsminister Berlakovich such für Österreichs Bauern wünschen, hält es aber nicht für realistisch. Er kooperiere jedenfalls mit Staaten wie Holland, Spanien und Frankreich, sagt der Landwirtschaftsminister.