Einigung der Agrarminister
EHEC: 150 Mio. Euro für EU-Bauern
Europas Gemüsebauern werden für die millionenschweren Umsatzausfälle wegen der EHEC-Epidemie entschädigt. Zunächst werden 150 Millionen Euro aus EU-Mitteln fließen. In einer Woche soll die EU-Kommission noch mehr Mittel zur Verfügung stellen. Das haben die Landwirtschaftsminister bei ihrem gestrigen Sondertreffen zur Bedingung gemacht.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 08.06.2011
Entschädigung für alle
Rasch und unkompliziert will die EU-Kommission vor allem jenen Bauern unter die Arme greifen, die nicht über landwirtschaftliche Produktionsgemeinschaften organisiert sind. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos verspricht: "Entschädigt werden organisierte und nicht organisierte Bauern."
14 Cent pro Kilo Gurke
Fast zwei Drittel der Bauern in Europa sind in solchen Produktionsgemeinschaften. Sie werden nun doppelt profitieren. Denn über die Agrar-Gemeinschaft haben sie ohnehin Anspruch auf Ausgleichszahlungen - bis zu zehn Prozent des jährlichen Produktionswertes. Und nun kommt die zusätzliche Hilfe aus Brüssel mit den 150 Millionen Euro für die EHEC-Umsatzeinbußen. Nach aktuellen Berechnungen würde ein geschädigter Gemüse-Bauer derzeit 14 Cent pro Kilogramm Gurken bekommen, auf dem er wegen der Sorge vor EHEC sitzengeblieben ist.
Mehr Geld für Werbung
Genaue Referenzwerte werden aber erst ermittelt, sagt Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovic (ÖVP). Dabei werden die Preise über mehrere Jahre herangezogen, um einen Durchschnittspreis zu berechnen. Berlakovic stellt auch nationale Hilfen für die Gemüsebauern in Aussicht. Es soll Geld für die Bewerbung von heimischem Gemüse locker gemacht werden. Eine nachhaltige Erholung am Gemüsemarkt wird es wohl aber erst dann geben, wenn die Quelle für EHEC gefunden und die Infektionswelle gestoppt wurde.