Wlodkowski: EU-Hilfe zu wenig
EHEC: Auch Staat soll Bauern helfen
150 Millionen Euro will die EU zur Entschädigung von Bauern für die Ausfälle durch die EHEC-Krise bereitstellen. Der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer, Gerhard Wlodkowski, erwartet, dass die Summe noch steigen wird, wenn das Ausmaß der Krise abschätzbar ist. Und er rechnet auch mit staatlichen Hilfen in Österreich.
8. April 2017, 21:58
"Marketingmillion ist erster Schritt"
Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski im Morgenjournal-Gespräch am 08.06.2011 mit Andrea Maiwald
Noch Verhandlungen nötig
Wie viel Geld benötigt wird, um die Schäden für die Bauern halbwegs auszugleichen, lasse sich erst absehen, wenn die "Katastrophe" zu Ende ist, so Wlodkowski im Ö1-Morgenjournal. Dann werde man sehen, was von der EU zu bekommen ist, und dann werde auch noch zu verhandeln sein, was der österreichische Staat zusätzlich tun kann.
"Österreich ist (EHEC-)frei"
Eine "Marketing-Million", wie von Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) angekündigt, sei ein erster Schritt, so Wlodkowski. "In Österreich gibt es keinen EHEC-Fall, Österreich ist frei, österreichisches Gemüse ist in Ordnung." Wlodkowskis Botschaft an die Konsumenten: "Kaufen Sie regional, kaufen Sie Gütesiegelware, kontrollierte Ware."
Kein zusätzliches Gütesiegel
Wlodkowski ruft dazu auf, mit Vermutungen über die EHEC-Ursache vorsichtiger umzugehen. "Wir sehen, dass das alles fatale Auswirkungen hat." Sollte die EHEC-Quelle nicht gefunden werden, wäre das der schlechteste Fall, weil die Unsicherheit bestehen bleibt. Das Positive der Krise: Die Konsumenten würden mehr auf die Herkunft der Waren achten. Ein zusätzliches Gütesiegel sei aber nicht notwendig, das AMA-Gütesiegel habe sich bewährt.