Unterstützung für Androsch
Lehrer für Bildungsvolksbegehren
Zuletzt hat die Debatte um das Aufsteigen mit drei Fünfern für Aufregung gesorgt. Im Herbst startet die Initiative von Hannes Androsch mit einem Bildung-Volksbegehren, um die Bildungs-Reform zu beschleunigen. Und er bekommt jetzt dabei Unterstützung von einer LehrerInnen-Initiative, die sich in Wien gegründet hat.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.06.2011
Lehrer für Bewegung
Um das von Hannes Androsch initiierte Bildungsvolksbegehren ist es still geworden, seit die Koalition einträchtig Schulreform-Eifer an den Tag legt. Die Eintragungswoche für das Volksbegehren wird im Herbst sein. Und es gibt längst Gegenbewegungen wie die Plattform für Leistung und Vielfalt, die zur Rettung des Gymnasiums aufruft. Als Antwort darauf hat sich in Wien eine LehrerInnen-Initiative zur Unterstützung des Volksbegehrens formiert.
Reformen vorantreiben
Es ist eine Facebook-Gruppe um die frühere Wiener AHS-Direktorin Heidi Schrodt und Daniel Landau, Lehrer am Evangelischen Gymnasium Wien, die sich jetzt mit anderen Bildungsinitiativen vernetzt und für das Volksbegehren in die Schlacht ziehen will. Daniel Landau über die Ziele der Initiative LehrerInnen für das Bildungs-Volksbegehren: die vielen unübersichtlichen Reformen, die es derzeit gibt würden auf halbem Weg stehenbleiben.
Das betreffe die Neue Mittelschule, die in der jetzt gewählten Form als bessere Hauptschule neben dem Gymnasium nichts am Problem der viel zu frühen Selektion ändere. Das betreffe aber auch die Lehrinhalte: Dass es in der Oberstufe praktisch kein Sitzenbleiben mehr geben soll und ein Modulsystem, das den Interessen und Talenten der Schüler entgegenkomme, das sei zu wenig, so Daniel Landau. Dieses Prinzip sollte durchgängig sein. Und der Lehrstoff müsse endlich entrümpelt werden. Landau meint, es sei möglich nur kurzfristig angefütterten Stoff auszusortieren.
Löhne angleichen
Zentraler Punkt für die Lehrerinitiative: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit unter den Pädagogen vom Kindergarten bis zur Oberstufe. Daniel Landau sagt, seit Jahren werde vernachlässigt, dass diese Menschen die gleiche Leistung erbringen.
Pensionswelle nützen
Und diese Frage dürfe auch nicht länger verschleppt werden. Der Zeitpunkt für eine Umstellung des Dienstrechts sei jetzt sehr günstig, weil enorm viele Lehrer in Pension gehen und Mittel für die Reform frei werden. Landau sagt, es müsse rasch ein Gegenströmung in Gang kommen, um überhaupt Menschen für den Lehrberuf zu begeistern.
Substanzielle Verhandlungen der Regierung mit der Lehrergewerkschaft über das Dienstrecht hat es bisher nicht gegeben. Aber es gibt immerhin einen Termin: bis Sommer 2012 soll es ein Ergebnis geben.