Sotheby's erwartet Auktionsrekord

Schieles "Bunte Wäsche" vor Versteigerung

In London könnten die Besucher der Sommerauktion bei Sotheby's heute Abend Zeugen eines neuen Verkaufsrekords werden. Egon Schieles Werk "Häuser mit bunter Wäsche" steht erstmals zur Versteigerung.

Das Werk aus der Sammlung des Wiener Leopold Museums wird auf bis zu 34 Millionen Euro geschätzt. Das Ölbild muss verkauft werden, damit das Leopold Museum die Schulden für das restituierte und dann zurück gekaufte Schiele-Werk "Bildnis Wally" begleichen kann.

Kultur aktuell, 22.06.2011

Das "Bildnis Wally" war nach Beschlagnahmung in New York, einem zwölf Jahre dauernden Rechtsstreit und einem Vergleich mit den Erben der ursprünglichen Besitzerin Lea Bondi-Jaray im August des Vorjahres nach Wien zurückgebracht worden.

ist, habe die Stiftung "die bisher wohl schwierigste Entscheidung hinsichtlich des Sammlungsbestandes treffen" müssen. Mit dem Verkauf des 1914 entstandenen Werks soll nun der Kredit des "Wally"-Vergleichs beglichen werden.

Bis dato hält eine Landschaft Schieles, die 2006 um 22,4 Mio. Dollar (damals 17,5 Mio. Euro) den Besitzer wechselte, den Kunstmarkt-Weltrekord für ein Werk des österreichischen Künstlers (1890-1918). Folglich spricht das Auktionshaus Sotheby's von "einem der bedeutendsten Meisterwerke von Egon Schiele".

Das Ölgemälde, das vom damals 24-jährigen Schiele geschaffen wurde, stammt ursprünglich aus dem Besitz von Heinrich Böhler und wurde 1952 von Rudolf Leopold über die Witwe Böhlers erworben. 1994 wurde es in die Leopold-Privatstiftung eingebracht. "Abgesehen von der Seltenheit und Qualität" sei das Bild "auch durch seine berühmte Provenienz von entscheidender Bedeutung", betont Helena Newman von der Sotheby's-Abteilung für Impressionismus und Klassische Moderne, "da es niemals zuvor auf dem Auktionsmarkt und seit seiner Entstehung in lediglich zwei und zudem sehr angesehenen Sammlungen gewesen ist".