Alexander der Große als Bronze-Denkmal

Statue: Mazedonien provoziert Griechenland

Mazedonien hat ein Denkmal Alexander des Großen in der Hauptstadt Skopje aufgestellt. Griechenland fühlt sich durch das Monument provoziert. Schon seit Jahren streiten die beiden Länder über den Anspruch auf das kulturelle Erbe der Region Makedonien, der auch Alexander der Große entstammte.

Mittagsjournal, 22.6.2011

Christian Wehrschütz

Jahrelanger Namensstreit

Seit dem Zerfall des kommunistischen Jugoslawien vor 20 Jahren belastet auch der Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland das Verhältnis zwischen Skopje und Athen. Griechenland sieht in dem Namen Mazedonien einen Versuch der kulturellen Hegemonie. In der UNO heißt Mazedonien daher auch FYROM - Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien.

Beziehungen belastet

Beansprucht wird von beiden Nationen gleichermaßen auch der größte Held der Antike, Alexander der Große. Ihm wurde nun in Skopje ein monumentales Denkmal errichtet, das wohl einen weiteren Rückschlag auch für eine Lösung des Namensstreits bedeutet. Offiziell heißt die Statue zwar "der Krieger auf dem Pferd", doch jeder weiß, wer gemeint ist. Selbst EU-Erweiterungskommissar Stefan Fule bezeichnete das Denkmal als "provokativ".

"Brücken statt Mauern"

Der neue griechische Außenminister, Stavros Lambrinidis, rief Mazedonien auf, statt Mauern und Monumenten lieber Brücken zu bauen. Als Brückenbauer hat sich aber auch die griechische Diplomatie bisher nicht erwiesen, ist doch der Namensstreit noch immer nicht gelöst. Der Streit geht so weit, dass Griechenland den Beitritt Mazedoniens in die EU blockiert.