2.000 jüdische Sportler erstmals in Österreich
Makkabi-Spiele zu Ende
Die seit 5.Juli in Wien laufenden Europäischen Makkabi-Spiele sind zu Ende. Es ist die größte jüdische Sportveranstaltung, entstanden in den 1920er Jahren als Reaktion auf den Antisemitismus. Sie haben zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg in einem deutschsprachigen Land stattgefunden.
8. April 2017, 21:58
2.000 Sportler aus 38 Ländern haben um Medaillen gekämpft, Österreich als Gastgeberland steht dabei im Medaillenspiegel an vierter Stelle: nach den USA, Großbritannien und Deutschland. Auch aus Sicht der Organisatoren sind die Spiele erfolgreich gelaufen.
Morgenjournal, 13.07.2011
Interesse groß
Vor Beginn der Makkabi-Spiele gab es vor allem in Ländern wie den USA und Großbritannien Bedenken, diese große jüdische Sportveranstaltung in einem Land stattfinden zu lassen, das ehemals Teil des "Dritten Reiches" war. Letztlich war die Bewerbung aber erfolgreich. Gerade aus den angelsächsischen Ländern gab es nun besonders viele Teilnehmer.
Verantwortung Österreichs
Oskar Deutsch hat die Europäischen Makkabi-Spiele in Wien organisiert. Er sagt, die Teilnehmer hätten bei der Eröffnung gesehen, wie die Politik vom Bundespräsidenten bis zum Wiener Bürgermeister hinter den Spielen gestanden seien und sie hätten die Aufmerksamkeit in den Medien registriert.
Der Bundespräsident und der Wiener Bürgermeister hatten in ihren Reden anlässlich der Makkabi-Spiele auch auf die besondere historische Verantwortung Österreichs hingewiesen. Das sei laut Deutsch richtig gewesen. Auch wenn es bei den Makkabi-Spielen an sich um eine Sportveranstaltung geht: erstmals seien die Spiele auf deutschsprachigem Boden ausgetragen worden, dies verlange einen Blick auf die Vergangenheit.
Gut angekommen
Ein wichtiger Punkt aus Sicht der Organisatoren war auch die Öffentlichkeit an sich, trotz der umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der jüdischen Sportler und Zuschauer. Auch das sei gelungen, meint Oskar Deutsch, Zwischenfälle habe es keine gegeben: es gab viele Zuschauer, sowohl jüdische als auch nicht-jüdische und das eines der Ziele gewesen.
Gekostet haben die Makkabi-Spiele drei Millionen Euro. Ein Drittel haben laut Oskar Deutsch die Gemeinde Wien und der Bund bezahlt, eine halbe Million wurde durch Sponsoren aufgebracht, der Rest von den Teilnehmern selbst.
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