Finanzminister suchen Ausweg
Weiterer EU-Sondergipfel "möglich"
Die Börsen sind auf Talfahrt, Italien als nächster Wackelkandidat der Schuldenkrise. Die EU-Finanzminister haben bei einem Treffen in Brüssel versucht, die Turbulenzen einzudämmen. Doch Unsicherheiten bleiben bestehen. Schon wird über einen EU-Sondergipfel noch Ende dieser Woche spekuliert.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 12.07.2011
Ernst Kernmayer
Rehn: Chefsache
Noch ist nichts entschieden, doch die Gerüchte verdichten sich. EU-Ratspräsident Herman van Rompuy bereitet einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs vor. Die EU-Finanzminister konnten die Märkte heute nicht beruhigen. Verständlich, angesichts der Schwierigkeiten, wie EU-Währungskommissar Olli Rehn sagt. "Wir sind uns natürlich bewusst, dass wir in einer ernsten Schuldenkrise stecken. Dafür braucht man ein ganzes Bündel angepasster Antworten".
Schäuble: Athen bleibt Problem Nummer Eins
Doch Lösungsvorschläge gehen noch immer weit auseinander. Über den jüngsten Krisenfall Italien wollte man - zumindest öffentlich - gar nicht so ausführlich sprechen. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble sieht die Gefahr denn auch wo anders, in Griechenland.
Fekter: Krise nicht überstanden
Längere Kreditlaufzeiten und niedrigere Zinsen haben die Finanzminister den maroden Ländern Griechenland, Portugal und Irland in Aussicht gestellt. Doch im Detail gehen die Meinungen offenbar noch weit auseinander. Einige Länder - allen voran die Niederlande - scheint ein zumindest vorübergehender Zahlungsausfall Griechenlands nicht mehr zu schrecken. Auch die österreichische Finanzministerin Maria Fekter will einen Zahlungsausfall nicht mehr ausschließen. Die Krise sei noch nicht überstanden, man stabilisiere derzeit.
Morgenjournal, 13.07.2011
Finanzministerin Fekter räumt ein, dass die Krise durch finanzschwache Länder längst nicht ausgestanden ist. Sie warnt vor Eigeninteressen der Länder. Die Finanzministerin im Gespräch mit
Ringen um zweites Hilfspaket
Vor allem die Beteiligung von Banken, Versicherungen und Pensionsfonds am zweiten Hilfspaket für Griechenland schafft weiterhin Unsicherheit. Unsicherheit, die möglicherweise zur Chefsache wird. Wenn die Finanzminister die Unruhe auf den Märkten nicht eindämmen können, werden das die Staats- und Regierungschefs versuchen müssen.