Anhörung vor Parlamentsausschuss

Einsilbiger Auftritt Murdochs

Mit Spannung ist in London die Befragung von Rupert Murdoch und seinem Sohn James vor einem Unterhausausschuss erwartet worden. Es geht um den Abhörskandal, der durch die inzwischen eingestellte Zeitung News of the World ausgelöst wurde. Es war das erste Mal, dass sich Rupert Murdoch den bohrenden Fragen der Abgeordneten stellen musste.

Abendjournal, 19.07.2011

Einsilbige Antworten

Die britische und die Weltöffentlichkeit sieht einen alten, oft einsilbigen Rupert Murdoch. Sein beredter Sohn will im öfter beispringen, wird aber meistens zurückgewiesen. Ein Statement am Beginn wird nicht erlaubt, Rupert Murdoch sagt aber, es sei der "demütigste Tag seines Lebens". James Murdoch entschuldigt sich gleich am Beginn und dann während der Befragung noch öfter bei den Opfern der Telefon-Spitzelaktion und ihren Familien.

Kein Schuldeingeständnis

Murdoch will von dem Skandal wenig bis gar nichts gewusst haben, das meiste habe ihm auch das Managment nicht erzählt. Manchmal schillert hinter der äußerlich ruhigen Fassade aber doch der Medienzar durch. Etwa, als er insistierend nach Details der illegalen Abhöraktion durch die inzwischen eingestellte Zeitung "News of the World" gefragt wird. Während der Antwort schlägt er mit der Hand auf den Tisch und sagt: "'News of the World' machte nur ein Prozent meines Konzerns aus, ich habe 53.000 Angestellt, und genug damit zu tun, Leute einzusetzen, denen ich vertraue."

Andere Gesprächsthemen?

An anderer Stelle erzählt Murdoch, dass er gelegentlich mit dem Herausgeber gesprochen habe - aber nicht über einen außergerichtlichen Vergleich, bei dem die Zeitung eine Dreiviertelmillion Pfund wegen des Skandals gezahlt hat: "Der Herausgeber hätte mir erzählt, was für eine Geschichte er plant, oder über die neuesten Entwicklungen am Football-Transfermarkt."
Die Befragung dauerte mehr als zweieinhalb Stunden, Ex-Herausgeberin Rebekah Brooks war als nächste dran.

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