US-Diplomat vermutet Image-Schaden bei Republikanern
Kornblum: "Obama nicht Hauptverlierer"
Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, glaubt nicht, dass sich Präsident Barack Obama nach dem Nervenkrieg um die Abwendung der Staatspleite geschlagen geben wird. Er müsse nun viel "Reparaturarbeit" leisten und werde im kommenden Jahr wohl neuerlich als Präsident kandidieren.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 2.8.2011
Barbara Ladinser
Obama "starker, gewiefter Politiker"
Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, sieht in Präsident Barack Obama nicht den Hauptverlierer im aufreibenden Nervenkrieg um die Abwendung der Staatspleite. "Obama ist nicht geschlagen, er ist ein starker, gewiefter Politiker" und werde im kommenden Jahr neuerlich kandidieren, so der 68-jährige Republikaner Kornblum.
Der demokratische Präsident habe sich in einer Situation befunden, in der eine Gruppe, die republikanischen Hardliner der Tea Party, nicht nachgeben wollte. Nun müsse er "viel Reparaturarbeit" innerhalb seiner Partei leisten, da die Demokraten über die Zugeständnisse "sehr aufgebracht" seien.
Stimmung unter US-Bevölkerung "sehr explosiv"
Die Republikaner hätten im Hinblick auf den Wahlkampf die Haushaltslage dramatisiert, Obama habe seinerseits versucht, mit Zugeständnissen und Kompromissen "die Luft aus dieser Sache zu lassen", meint der pensionierte Spitzendiplomat, der unter den republikanischen Präsidenten Ronald Reagan und George Bush Karriere gemacht hatte.
Noch sei allerdings nicht absehbar, in welche Richtung die Meinung der Wähler letztlich tendieren werde. Die Stimmung in den USA sei "sehr explosiv", viele Menschen seien unzufrieden und verbittert. Kornblum räumte ein, dass die Tea Party sich und den Republikanern mit ihrer unflexiblen Haltung, "alles zu haben, was sie wollte", im öffentlichen Bewusstsein geschadet haben könnte.