Mentoring-Programm der Wirtschaftskammer

Hilfe für Migranten bei der Jobsuche

Österreich hat derzeit die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, aber bei Migrantinnen und Migranten steigt die Arbeitslosigkeit deutlich. Die Wirtschaftskammer versucht daher, Menschen mit Migrationshintergrund zu unterstützen. Sie bekommen einen "Mentor" zur Seite gestellt, der Ihnen bei der Jobsuche hilft.

Mittagsjournal, 02.08.2011

Sprachmängel erschweren Jobsuche

500 Menschen mit Migrationshintergrund haben bisher das Mentoring-Programm der Wirtschaftskammer durchlaufen - einer davon ist Guillaume Dubois. Der Franzose ist vor zwei Jahren aus privaten Gründen nach Österreich gekommen. Er ist Jurist, und hat in Frankreich als Revisor gearbeitet. Die Suche nach einem Job war nicht einfach, sagt der 30-jährige, auch weil er nicht perfekt Deutsch spricht, wie er selbst sagt.

Hilfe mit Netzwerk

Mit Hilfe des Integrationsfonds und der Wirtschaftskammer hat Guillaume Dubois dann einen Mentor gefunden. Er heißt Michael Bicsik und kennt sich gut in der Telekommunikations-Branche aus. Mit seinem Netzwerk in der Wirtschaftswelt hat er seinem Schützling helfen können. Wichtig war aber auch, am Selbstvertrauen und der Motivation zu arbeiten.

Potenziale nutzen

Im Mentoring-Programm geht es darum, dass Potenzial von gut ausgebildeten Menschen mit Migrationshintergrund zu nutzen, sagt Wirtschaftskammer-General-Sekretärin, Anna Maria Hochhauser - auch vor dem Hintergrund, dass der Fachkräftemangel in Österreich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren ein immer größeres Thema werden wird.

Weitere Durchgänge

Das Mentoring-Programm allein wird nicht alle Probleme von MigrantInnen am Arbeitsmarkt lösen können, darin sind sich auch die Veranstalter einig. Es gebe zum Beispiel noch viel zu tun, was die Anerkennung von Berufsausbildungen angeht. Derzeit laufen drei Mentoring-Durchgänge in der Steiermark, Tirol und Vorarlberg, drei weitere sollen demnächst in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich dazukommen.