66. Jahrestag von Hiroshima und Nagasaki
Gedenken im Zeichen von Fukushima
Das Gedenken an die Atombomben, die vor 66 Jahren auf die Stadt Hiroshima und Nagasaki fielen, ist mehr als ein gewöhnlicher Jahrestag. Die nukleare Tragödie von Fukushima im März hat die Atomkraft in ein ganz neues Licht gericht und zu einem Umdenken in Japan beigetragen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 6.8.2011
Elisabeth Manas
"Little Boy" brachte 140.000 Tote
Die japanische Stadt Hiroshima hat am Samstag des ersten Atombombenabwurfs vor 66 Jahren gedacht. Am 6. August 1945 um 8:15 Uhr Ortszeit explodierte die US-Atombombe "Little Boy" in 567 Metern Höhe über Hiroshima. Dabei kamen rund 140.000 Menschen sofort oder in den folgenden Monaten ums Leben. Drei Tage später starben bei dem zweiten Atombombenabwurf über Nagasaki mehr als 70.000 Menschen. Niemals zuvor oder danach wurden Atomwaffen eingesetzt.
Vertrauen in Atomkraft erschüttert
Unter dem Eindruck der jüngsten Atomkatastrophe im Kraftwerk Fukushima nahmen an der Gedenkzeremonie im Friedenspark von Hiroshima nach Angaben eines Vertreters der Stadt rund 50.000 Menschen teil. Nicht nur die Atombombenexplosion, auch die Krise nach dem Megaerdbeben und dem Tsunami vom 11. März dürfte das Vertrauen der Japaner in die friedliche Nutzung der Atomkraft erschüttert haben.
Naoto Kan bekräftig Ausstiegspläne
Japans Ministerpräsident Nato Kan bekräftigte am Samstag seine Absicht, Japan zu einem Ausstieg aus der Atomenergie zu führen. Bei einer Hiroshima-Gedenkfeier sagte Kan, er werde Japans Abhängigkeit von der Atomkraft reduzieren. Ziel sei die Schaffung einer Gesellschaft, die nicht auf Atomenergie angewiesen sei.