Regierung zieht Lehren aus Fukushima
Kehrtwende: Japan für Atomausstieg
Vier Monate nach der Atomkatastrophe von Fukushima plant Japans Ministerpräsident Naoto Kan den Ausstieg aus der Kernenergie. Man habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, sagt Kan. Jetzt müsse das Land auf eine Zukunft ohne Atomstrom hinarbeiten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 13.7.2011
Verena Gleitsmann
"Risiko bei Atomstrom einfach zu hoch"
Die japanische Regierung will als Konsequenz aus der Atomkatastrophe von Fukushima die Abhängigkeit von der Kernenergie beenden. Das Risiko bei Atomstrom ist einfach zu hoch, so der japanische Ministerpräsident Naoto Kan. Japan müsse sich langsam aber sicher von Atomstrom abwenden.
Kehrtwende um 180 Grad
"Wir müssen genau planen, wie wir unsere Abhängigkeit reduzieren, sodass wir künftig auch ohne Atomkraft auskommen können. Diese Entscheidung beruht auf meiner Pflicht, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen. Und sie spiegelt meine generelle Haltung zur Atomkraft wieder", so Kan.
Man wolle künftig vor allem in alternative Energien wie Solarenergie, Wind und Biomasse investieren. Japan bezieht derzeit rund 30 Prozent seines Strombedarfs aus Atomkraft. Und bis vor kurzem wollte das Land diesen Bedarf sogar auf mehr als 50 Prozent aufstocken.
Ausstieg: Noch kein genauer Zeitpunkt
Der Ministerpräsident hat seine Meinung jetzt offenbar geändert, doch die Opposition steht dem Vorschlag Kans noch skeptisch gegenüber. Denn auf einen genauen Zeitplan für den Atomausstieg will sich Kan, dessen Politik nur mehr jeder sechste Japaner unterstützt, noch nicht festlegen.