UNO liefert 31 Tonnen Lebensmittel

Somalia: Erster Hilfsflug gelandet

Die verzweifelte Lage der Menschen in Somalia macht jetzt ein kleines Wunder möglich - zum ersten Mal nach fünf Jahren ist ein Flugzeug des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in der somalischen Hauptstadt Mogadischu gelandet.

31 Tonnen Hilfsmaterial waren für die Opfer der Hungerkatastrophe in Somalia an Bord. Die Regierungstruppen haben große Teile von Mogadischu von den radikal islamistischen Al Shabab Milizen zurückerobert, die sich immer gegen Hilfe aus dem Westen gewehrt hatten.

Mittagsjournal, 09.08.2011

12 Millionen ohne Essen

Mit letzter Kraft erreichen sie Mogadischu, ihre Körper sind ausgezerrt. Die Menschen sind Tage und Wochen unterwegs. Sie flüchten vor der Dürre und hoffen in Mogadischu Hilfe zu bekommen. Die Menschen in Somalia haben nichts mehr zu essen, mehrere Provinzen sind von der UNO bereits zu Hungerregionen erklärt worden. Zwölf Millionen Menschen sind von der Katastrophe betroffen, sagt das UNHCR, das UNO-Flüchtlingshilfswerk. In der somalischen Hauptstadt seien bereits Hunderttausende Flüchtlinge, sagt der Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, Adrian Edwards.

"Wir schätzen, dass in den vergangenen zwei Monaten Hunderttausend Somalis vor der Dürre nach Mogadischu geflohen sind. Doch in der somalischen Hauptstadt waren davor schon 370.000 Flüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg geflohen sind."

Erste Hilfe seit fünf Jahren

Seit zwanzig Jahren herrscht in Somalia Bürgerkrieg und erstmals seit fünf Jahren hat das UNHCR wieder ein Flugzeug mit Hilfsgütern in die somalische Hauptstadt geschickt.

"Das Flugzeug hat 31 Tonnen Hilfsgüter, transportiert wurden vor allem Zelte, Decken, Schlafsäcke, Wasserkanister und Küchengeräte, damit die Menschen auch kochen können. Wir hoffen, am kommenden Donnerstag das nächste Flugzeug nach Mogadischu schicken zu können, ein drittes nächste Woche."

Abendjournal, 09.08.2011

Wegen der Dürrekatastrophe befinden sich hunderttausende Flüchtlinge in Mogadischu,

Es trifft vor allem die Kinder

Betroffen von der Hungersnot sind vor allem Frauen und Kinder. In den vergangenen drei Monaten sind bereits 30.000 Kleinkinder gestorben. 650.000 Kinder seien unterernährt: "Der Großteil der Flüchtlinge ist unter achtzehn Jahre alt. Die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren ist unterernährt. Das sind aber nur Schätzungen, weil wir die Situation auf dem Land nicht kennen".

90 Millionen Hilfsgelder fehlen

Auf dem Land herrschen die radikal-islamischen Al Shabab Milizen, sie lehnen Hilfe vom Westen ab. Das UNHCR braucht dringend Geld, bis Ende des Jahres 145 Millionen US-Dollar. Bis jetzt hat das UNO-Flüchtlingshilfswerk nur 56 Millionen zur Verfügung.

Spenden

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