Kämpfe und Vergewaltigungen

Flüchtlingsstrom aus Libyen

Die Kämpfe in Libyen treiben tausende Menschen in die Flucht. Neben den Kämpfen sind es aber auch Vergewaltigungen, die ein Bleiben in Libyen unmöglich machen. Die Lager an den Grenzen zu Ägypten und Tunesien sind überfüllt.

Viele Libyer wagen eine Überfahrt zur italienischen Insel Lampedusa. Viele bezahlen dieses Risiko mit dem Leben. 2.000 Menschen sind seit Ausbruch der Kämpfe ertrunken. Die Menschen in Libyen haben weiter viele Gründe zu flüchten: Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR berichtet von Vergewaltigungen in Tripolis.

Mittagsjournal, 23.08.2011

Vergewaltigungen durch Soldaten

Tripolis ist ein Hort der Angst geworden, sagt Melissa Fleming. Sprecherin des UN-Flüchtlingswerks UNHCR in Genf. Besonders seit dem Wochenende spitzt sich die Lage dramatisch zu. Es gab Anrufe, dass Frauen und Kinder Angst haben vor Truppen, die in Häuser eindringen und Frauen vergewaltigen. Ein Boot ist unterwegs, das die Menschen in Sicherheit bringen soll. Sicherheit, das sind zunächst die Camps an den Grenzen, in Tunesien und Ägypten.

Tödliche Flucht übers Meer

Doch viele wollen nicht warten, bis ihre Asylanträge abgearbeitet sind und sie weiterreisen können. Sie versuchen auf dem Seeweg zu flüchten. 2.000 Menschen sind bereits ertrunken bei ihrer lebensgefährlichen Flucht. Das Flüchtlingswerk hat eine Infokampagne gestartet, damit nicht weitere Menschen mit den unsicheren Booten flüchten.

Jahr des Leidens

52.000 Menschen haben Italien seit Ausbruch der Kämpfe erreicht. Nahezu alle, die in Tunesien die Boote bestiegen haben, sind auch tunesische Staatsbürger. Während Menschen, die aus Libyen flüchten aus Ghana, Nigeria oder Mali stammen. Es sei ein Jahr des Leidens für Afrika, sagt Melissa Fleming, Sprecherin des UN-Flüchtlingswerks UNHCR in Genf.