Geld an Agentur geflossen
Telekom: Bucher für lückenlose Aufklärung
Es gab niemals Geldflüsse von der Telekom an das BZÖ, das sagt BZÖ-Chef Josef Bucher in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zur Telekom-Affäre. Bucher bestätigt aber, dass 2006 Geld an die BZÖ-eigene Agentur Orange geflossen ist - allerdings nicht 600.000 Euro sondern nur halb so viel. Was damit passiert ist, das wisse er aber nicht, fügt Bucher hinzu.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 25.08.2011
Bucher weist Vorwürfe zurück
BZÖ-Chef Josef Bucher sieht sich in der Telekom-Affäre als Opfer und nicht als Täter. Es gab niemals Geldflüsse der Telekom an das BZÖ, sagt Bucher, das zeigten zumindest jene Bücher, die ihm zugänglich seien. Er sei erschüttert, dass solche Malversationen stattgefunden hätten, spielt Bucher auf Zahlungen an die BZÖ-eigene und mittlerweile aufgelöste Agentur Orange im Jahr 2006 an.
Drei nicht näher definierte Rechnungen
Die kolportierten 600.000 Euro der Telekom sollen nicht direkt an das BZÖ, sondern über die Werbeagentur Schmied geflossen sein. Dort, so Bucher, hätten Recherchen seit gestern ergeben, dass es 2006 Zahlungen dieser Agentur an die BZÖ-Agentur Orange gegeben habe - und zwar in der Höhe von 300.000 Euro. Es gebe drei Rechnungen mit nicht näher definierten "Betreuungsleistungen in den Bundesländern".
Heutiges BZÖ nichts damit zu tun
Was mit den für ihn nicht nachvollziehbaren weiteren 300.000 Euro passiert sein soll, wisse er ebenfalls nicht. Die Aufklärung dessen liege beim Staatsanwalt.
Die jetzige BZÖ-Führung, so Bucher, hätte mit all diesen Zahlungen jedenfalls nichts tun.
Volle Kooperation zugesichert
Dass er selbst von Anfang an beim BZÖ dabei war und in der fraglichen Zeit Finanzsprecher der Partei im Parlament war, spiele dabei keine Rolle. Er sei mit Parteifinanzen nicht befasst gewesen.
Verantwortlich damals seien vielmehr jetzige FPÖ-Funktionäre gewesen. 2006 war der Generalsekretär Uwe Scheuch, Geschäftsführer Arno Ecker, beide heute bei der FPÖ.
Bucher verspricht jedenfalls volle Kooperation mit den Behörden bei der Aufklärung der Telekom-Affäre, sollte Geld unrechtmäßig an das BZÖ geflossen sein, wolle er davon jeden Cent zurückzahlen.