"Al-Kaida ist keine Gefahr mehr"

26. April 2017, 15:09

Schock sitzt immer noch tief

Der Schock sitzt bei den Amerikanern immer noch tief. Die Anschläge am 11. September 2001 haben das Land nachhaltig verändert. Die panische Hysterie, die noch Jahre nach dem Anschlag geherrscht habe, sei aber schwächer geworden, sagt Hanno Settele. Das diffuse Gefühl einer Bedrohung sei in der Bevölkerung aber nach wie vor vorhanden.

Warnung vor neuen Anschlägen

"Noch heute stehen in den Straßen von Washington elektronische Anzeigetafeln, auf der die Bürger aufgefordert werden, Verdächtiges den Behörden zu melden", so Settele. Und auch zum bevorstehenden Jahrestag haben die US-Sicherheitsbehörden wieder erhöhte Terrorwarnung gegeben. So wird ausdrücklich vor Anschlägen mit Kleinflugzeugen gewarnt.

Angst vor Nachahmungstätern

Diese Warnung dürfte aber kaum Al-Kaida gelten. Vielmehr habe man Angst vor Nachahmungstätern aus den Reihen der eigenen Bevölkerung, glaubt der USA-Korrespondent. Al-Kaida stehe heute generell nicht mehr im Mittelpunkt der Ermittlungen der US-Behörden, so Settele.

Al-Kaida geschwächt

"Nicht nur der Tod Osama Bin Ladens, auch der arabische Frühling hat auch A-Kaida stark geschwächt." Viele Menschen hätten dadurch erkannt, dass man sich auch auf anderen Wegen äußern könne, als mit dem Umschnallen eine Bombe, sagt Settele.

"Patriot Act" wird bleiben

Bleiben werden die Einschränkungen der Bürgerrechte und verfassungsrechtlichen Grundsätze, zusammengefasst im so genannten "Patriot Act", den die Regierung von George W. Bush nach den Anschlägen erlassen hat, glaubt Settele. Immerhin habe auch die Regierung unter Barack Obama die Gesetze dreimal verlängert. Und auch die strikten Reisebeschränkungen und Einreisekontrollen werden aus heutiger Sicht wohl "nie mehr wieder" geändert werden.