Herzfonds: Jeder Siebente stirbt

Das Jahr nach dem Herzinfarkt

Jeder siebente Patient stirbt in Österreich trotz Standardtherapie innerhalb des ersten Jahres nach einem Herzinfarkt. Das müsste nicht so sein, meint der Österreichische Herzfonds, und stellt heute einen neuen Therapiepass vor, der das verflixte erste Jahr für Infarktpatienten verträglicher machen soll.

Mittagsjournal, 8.9.2011

Martin Haidinger

Nachlässige Medikamenteneinnahme

Vergleichsweise steht Österreich im Europavergleich aber noch gut da, was Vorbeugung und Therapie bei Herzinfarkten betrifft, sagt Kurt Huber, Herzspezialist am Wilhelminenspital der Stadt Wien.

Ein Grund neben mangelnder Kontrolle von Werten wie Blutdruck, Zucker und Cholesterin und ungesundem Lebensstil sei die nachlässige Medikamenteneinnahme. "Manche Patienten nehmen aus bestimmten Gründen die Medikamente leider nicht weiter. Es sind doch drei bis vier Substanzen, die man langfristig nach Herzinfarkten empfiehlt", sagt Huber.

Therapiepass soll helfen

Ein neuer Therapiepass soll nun Infarktpatienten über die ersten zwölf Monate im neuen Leben helfen. Denn nach der Entlassung aus dem Spital ist das Schlimmste zwar überstanden, geheilt ist der Herzinfarkt aber nicht, denn die Gefäßverkalkung und andere Risikofaktoren bleiben bestehen, sagt Huber.

Anhaltspunkt für Patienten

"Dieser Pass soll den Patienten einen Anhaltspunkt geben, mit welchen Risikofaktoren steigen sie jetzt nach dem Spitalsaufenthalt nach dem Herzinfarkt aus, was sind die Empfehlungen, wie sollen die Blutfettspiegel sein, wie soll der Blutdruck sein, wie oft soll der kontrolliert werden", zählt Huber die Punkte auf dem Pass auf.

Selbstkontrolle

Die Patienten könnten in diesem Pass solche Daten eintragen und sich so quasi selbst kontrollieren. Erhältlich ist der Therapiepass per Telefon oder Mail gratis beim Herzfonds.

Link

Herzfonds