Schon 2.600 Tote

Syriens Aufstand geht weiter

In Syrien lassen sich die Regimegegner nicht einschüchtern und trotzen der brutalen Gewalt des Regimes von Präsident Assad. Täglich gibt es in zahlreichen Städten Demonstrationen und Proteste, und täglich gibt es Tote. 2.600 seit Beginn der Unruhen vor bald sechs Monaten, schätzen Experten der UNO.

Abendjournal, 12.09.2011

UNO: 2.600 Tote

Es ist die neueste Schätzung der Vereinten Nationen, eine trockene Zahl, Ergebnis schrecklicher Repression: Mindestens 2.600 Tote seit Mitte März, berichtet die UNO-Hochkomissarin für Menschenrechte, Navy Pillay, heute in Genf. Man stütze sich dabei auf verlässliche Quellen, versichert die UNO-Hochkommissarin.

Syrien: 1.400

Die syrische Führung hat andere Zahlen. Bei einem Besuch in Moskau, einem der letzten Orte, wo man dem syrischen Regime noch freundlich gesinnt ist, bestreitet Präsident Assads Beraterin, Boutheina Shaban, die Zahlen der UNO: Sie spricht von 1.400 Toten, die Hälfte seien Sicherheitskräfte. Die syrischen Regimegegner sind in der Darstellung der Führung in Damaskus von den USA und Israel unterstütze kriminelle Banden, die von Militär und Polizei zu Recht bekämpft würden. Shaban klagt in Moskau über eine Verschwörung gegen Syrien. Es gebe in einigen Ländern den Wunsch, erklärt sie vor Journalisten, in der Region Religionskonflikte zu schüren und Bürgerkriege auszulösen, um so die Kontrolle über die Bodenschätze zu erlangen.

Moskau noch hinter Assad

Russlands Präsident Medwedjew, der heute den britischen Premier Cameron empfangen hat, macht beim Auftritt mit Cameron klar: In Sachen Syrien sind wir unterschiedlicher Meinung. Noch mehr Druck auf Syrien oder gar UNO-Sanktionen hält Moskau für kontraproduktiv. Die russische Regierung stützt im Nahen Osten traditionell die Achse Iran-Syrien. Es geht darum, Freunde und Einfluss in der Region zu haben und zu halten.