Kein Grund für Worst-Case-Szenario
Wifo: Kurze Rezession" denkbar
Trotz der in den letzten Wochen deutlich verschärften Situation in der Euro-Krise und an den Finanzmärkten erwartet Wifo-Konjunkturexperte Marcus Scheiblecker nur einen "normalen Konjunkturabschwung" und keinen Einbruch. Allerdings könne der Abschwung auch eine "kurze, kleine Rezession" enthalten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 16.09.2011
Immer trüber scheinen die Wirtschaftsaussichten zu werden. Das hat am Donnerstag die EU-Kommission in ihrer Wachstumsprognose festgestellt, und das sagt jetzt auch das WIFO, das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut. Unsere Wirtschaft ist zuletzt nämlich schwächer gewachsen als erwartet. Und dieser Trend - so das Wifo - dürfte weitergehen. Sogar eine Rezession, also ein Schrumpfen der Wirtschaft, schließt das Wifo nicht mehr aus.
0,7 statt ein Prozent Wachstum
Von April bis Juni ist die Wirtschaft in Österreich um 0,7 Prozent gewachsen, das Wirtschaftsforschungsinstitut, kurz Wifo, hatte für diesen Zeitraum ursprünglich ein Wachstum von einem Prozent angenommen. Hauptgrund für das geringere Wachstum ist ein Rückgang bei den Exporten. Diese Abschwächung der Ausfuhren ist unter anderem mit der Schuldenkrise in mehreren Euro-Staaten erklärbar.
Kurze Rezession möglich
Die Schuldenkrise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben auch zur Folge, dass der Konjunkturabschwung weiter geht, so das Wifo. Ein Krisenszenario sei zwar nicht zu erwarten, allerdings könnte es eine kurze Phase der Rezession, also eines Schrumpfens der Wirtschaft geben. In zwei Wochen werden Wifo und Institut für Höhere Studien eine detaillierte Prognose zu den Wirtschaftsaussichten abgeben, und auch diese dürfte pessimistischer ausfallen als die letzte Prognose von Anfang Juli.