Präsidentengarde schießt in Menschenmenge

Neue Gewalt im Jemen: 24 Tote

Wir lassen uns nicht einschüchtern - so die Reaktion der Opposition auf das Blutbad, das jemenitische Sicherheitsleute am Sonntag in Sanaa angerichtet haben. Am Vormittag sind denn auch wieder zigtausende Anhänger der Opposition in der Hauptstadt Sanaa auf die Straße gegangen.

Abendjournal 19.09.2011

Massive Brutalität gegen Demonstranten

Doch wie schon gestern reagieren die Sicherheitskräfte mit massiver Brutalität. Wahllos schießen sie in die Menge, Soldaten sind auf den Dächern als Heckenschützen postiert. Dahinter steckt Salehs Familie, sein Sohn und sein Neffe, so Muhamed Qubaty, ehemaliger Berater des jementischen Premiers und inzwischen führendes Mitglied der Opposition.

Präsident will an der Macht bleiben

Präsident Ali Abdullah Saleh hält sich seit Juni in Saudi-Arabien auf, von wo aus er die politischen Fäden im Jemen aber weiter zieht. Die brutalen Übergriffe der Polizei auf Demonstranten seit dem Wochenende - das sei eine unmittelbare Antwort auf ein bevorstehenden Deal, den auch die USA mittragen, ein Deal, der den Rücktritt Salehs vorsieht, ihm dabei aber Straffreiheit garantiert. Saleh will aber mit allen Mitteln an der Macht bleiben.

Bevölkerung leidet unter Hunger

Die jemenitische Bevölkerung leidet unter diesen monatelangen Machtkämpfen: die Wirtschaft des Landes liegt angesichts der Kämpfe darnieder, Lebensmittel werden rar. Die Hilfsorganisation Oxfam warnt vor einer Hungerkatastrophe im Jemen, ein Drittel der Bevölkerung leidet unter Hunger, besonders betroffen Frauen und Kinder.