Nach Demonstrationen im Februar

Bahrain: Drastische Urteile für Ärzte

Im Februar und im März ist es auch im Golfstaat Bahrain zu Unruhen gekommen. Die Sicherheitskräfte gingen mit grosse Härte gegen die meist schiitischen Demonstranten vor, die sich von der sunnitischen Herrscherfamilie unterdrückt fühlen. Der Aufstand wurde mit militärischer Hilfe Saudi Arabiens beendet. Jetzt bekommen die Oppositionellen die volle Härte der Justiz zu spüren.

Abendjournal, 29.09.2011

Todesurteil und lebenslang

Ein schiitischer Demonstrant wird zum Tode verurteilt, ein Mitangeklagter zu lebenslanger Haft. Beide Männer werden für schuldig befunden, einen Polizisten ermordet zu haben. Sie sollen den Mann in einem Vorort der Hauptstadt Manama absichtlich überfahren haben, um gegen die sunnitische Herrscherfamilie zu protestieren.

Mediziner wegen Hilfeleistung

Auch einer Gruppe von insgesamt 20 Ärzten und Krankenhausmitarbeitern ist heute der Prozess gemacht worden. 13 von ihnen müssen sogar für jeweils 15 Jahre ins Gefängnis. Sie haben verletzte Demonstranten medizinisch behandelt - in den Augen der Richter ein schweres Verbrechen: Jetzt geht es gegen die Intellektuellen, erläutert Martar Martar, ein Oppositioneller aus Bahrain in einem Interview für Al Jazeera. Er glaubt, dass nach den Ärzten die Universitätsprofessoren vor Gericht gestellt werden.