Gewerkschaft mit Angebot unzufrieden

Metaller-Lohnrunde unterbrochen

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 190.000 Beschäftigten der heimischen Metallindustrie sind gestern Abend schon nach der ersten Verhandlungsrunde unterbrochen worden. Der Metallergewerkschaft war das Angebot der Arbeitgeber zu niedrig - die Arbeitgeberseite zeigt sich enttäuscht.

Morgenjournal, 5. 10. 2011

"Drei Prozent werden nicht reichen"

Vor Beginn der gestrigen ersten Verhandlungsrunde stellte der Chef der Metallergewerkschaft Rainer Wimmer klar: Drei Prozent Lohnerhöhung werden nicht reichen, schließlich laufe die Wirtschaft besser als dargestellt. Kurz darauf legten die Arbeitgeber ihr erstes Angebot auf den Tisch: 3,1 Prozent Lohnerhöhung plus eine Einmalzahlung von 200 Euro. Die Gewerkschaft lehnte ab, das Angebot sei ein Hohn und eine Missachtung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter der hohen Inflationsrate stöhnen.

Arbeitgeberverhandler Christoph Hinteregger ist enttäuscht, das Angebot von 3,1 Prozent liege deutlich über der durchschnittlichen Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate von 2,8 Prozent. Seitens der Gewerkschaft gebe es nur stereotype Antworten, man könne nur den Kopf schütteln. Schließlich seien die Wirtschaftsaussichten für 2012 ziemlich schlecht.

Gewerkschaft kampfbereit

Die Gewerkschaft gibt sich kampfbereit, hat für den 10. und 11. Oktober landesweit Betriebsversammlungen einberufen, und will heute Vormittag in einer Pressekonferenz ihre Forderungen öffentlich bekanntgeben. Zum ersten Mal in der Geschichte der Herbstlohnrunde. Am 12. Oktober soll weiterverhandelt werden.

Die Metallindustrie erwirtschaftete 2010 einen Produktionswert von 51 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell 161.000 Mitarbeiter. Dazu kommen knapp 20.000 Leiharbeiter. Der Frauenanteil liegt bei lediglich 15 Prozent. Zu den größten Metallunternehmen zählen die Voestalpine Stahl, Magna Steyr und MAN Nutzfahrzeuge.