Daten von Kunden des Wirtschaftsservice betroffen
Hackerangriff auf Bundesrechenzentrum
Nach einem Hackerangriff auf das Bundesrechenzentrum sucht das Bundesamt für Verfassungsschutz nach den Tätern, bisher gibt es aber noch keine Spur. Der Angriff hat nicht den Hochsicherheitsbereich betroffen, es wurden Daten aus dem Bereich Wirtschaftsservice gehackt - und zwar auch Bankverbindungen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.10.2011
Kunden des Austria Wirtschaftsservice betroffen
Gehackt wurden Daten von Kunden des Austria Wirtschaftsservice: Einerseits wurde die Adresskartei des Newsletter-Abos geknackt; andererseits wurden auch heiklere Daten gefunden, sagt Eva Souhrada-Kirchmayer von der Datenschutzkommission. Das Bundesrechenzentrum hat den Angriff hier gemeldet. "Auf der anderen Seite geht es aber auch um Daten wie Geburtsdatum, Kontonummer, BIK, IBAN, von diversen Personen, die sich angemeldet haben zum Gründungsinvestitionsscheck."
Kontoflüsse beobachten
Im Austria Wirtschaftsservice betont man, dass es sich nicht um sensible Daten im Sinne des Datenschutzgesetzes handle. Das stimmt, sagt Souhrada-Kirchmayer von der Datenschutzkommission. Dennoch gelten diese Daten als schutzwürdig. "Und am heikelsten sind wohl die Kontodaten einzuschätzen. Es könnte sein, dass jemand diese Kontonnummern verwendet und vielleicht mit einem Zusatzwissen dann auch entsprechend Geld abhebt. Ich würde sagen, es würde dann auf alle Fälle zweckmäßig sein, die Kontodaten und Kontoflüsse genau zu beobachten."
Bundesrechenzentrum wird geprüft
Gegen das Bundesrechenzentrum leitet die Datenschutzkomission nun ein Prüfverfahren ein. "Wir werden uns noch einmal an die Austria Wirtschaftsservice GmbH wenden, allerdings hat die uns schon relativ genau informiert, was hier geschehen ist, und wir werden uns vor allem an das Bundesrechenzentrum wenden und hier nach den Datensicherungsmaßnahmen fragen."
Schutzmaßnahmen als Pflicht
Im Bundesrechenzentrum selbst liegen noch weitaus mehr und weitaus sensiblere Informationen der Österreicher: so etwa Finanz-und Verwaltungsdaten. Doch diese Bereiche zählen zur Hochsicherheitszone und seien besser geschützt, betonen Experten. "Wir haben den Eindruck, dass verschiedene Datensicherheitsstufen bestehen. Das Bewusstsein für Datensicherungsmaßnahmen muss geschärft werden, möglicherweise müsste man auch höhere Strafen verhängen können. In ersten Linie müssen die Verantwortlichen umdenken, dass es eine Verpflichtung ist, Datensicherheitsmaßnahmen einzuhalten", sagt Souhrada-Kirchmayer.
Bundesrechenzentrum: Alle Betroffenen informiert
Im Bundesrechenzentrum heißt es zu dem Vorfall: Man habe alle Betroffenen bereits verständigt, und es gebe bis jetzt keinen Hinweis, dass Daten veröffentlicht oder verwendet wurden. Darüberhinaus wolle man keine weitere Stellungnahme abgeben.