EU-Staaten zum Handeln aufgerufen

Barroso für Absicherung der Banken

Die EU-Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, ihre Banken abzusichern. Kommissionspräsident Barroso hat dabei für eine koordinierte Aktion plädiert. Die Staatsschuldenkrise greift immer mehr auf die Banken über und bedroht das Finanzsystem.

Abendjournal, 6.10.2011

Ernst Kernmayer

Sorge um Banken

Europa sorgt sich zunehmend um den Zustand seiner Banken. Neben den Schuldenstaaten gelten sie zunehmend als Risiko für die Wirtschaft. Dass gehandelt werden muss, das hat heute am bisher deutlichsten EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso ausgesprochen: Wir schlagen den EU-Staaten jetzt eine koordinierte Aktion zur Rekapitalisierung der Banken vor, damit die ihre Risikopapiere loswerden.

Zu viele Anleihen von Schuldenstaaten

Die Risikopapiere sind hauptsächlich Anleihen von hochverschuldeten Staaten. Die haben Jahre lang hohe Zinsgewinne gebracht und wackeln jetzt.
Die Europäische Bankenaufsicht will sich die Institute noch einmal ansehen. Ihren Stresstest im Juli haben nur wenige nicht geschafft. Die belgisch-franzöische Dexia-Bank etwa, die jetzt aufgefangen werden muss, hat im Juli mit Bravour bestanden. Schon damals ist Kritik laut geworden, dass der Stresstest wahre Härten - nämlich den teilweisen Zahlungsausfall von Staaten - nicht abgebildet hat.

200 Milliarden Euro zur Stützung

Drei Jahre nach Beginn der Finanzkrise ist jetzt wieder die Rede von mehr als 200 Milliarden Euro, die die europäischen Banken benötigen. Der Internationale Währungsfonds hat diese Summe vor wenigen Wochen genannt. Da haben das die europäischen Politiker noch empört zurückgewiesen.