Widersprüche um Bargeldtransporte

Neue Details zu Grasser-Einvernahme

Details gibt es jetzt zu den 250 Seiten starken Einvernahmeprotokollen zur BUWOG-Affäre. Laut einem Bericht des Magazins Format widerspricht Marina Giori-Lhota darin ihrem Schwiegersohn Karl-Heinz Grasser bezüglich der Bargeldtransporte in den Jahren 2005 und 2006 in Höhe von 500.000 Euro.

Abendjournal, 6.10.2011

Ainedter empört

Grassers Anwalt Manfred Ainedter ist empört: es sei eine bewusste Missinformation, das sei skandalös. Es geht um einen Aktenvermerk der Polizei bei einer Hausdurchsuchung im Kitzbühler Domizil von Marina Giori-Lhota im vergangenen Mai.

Schwiegervater angetroffen

Laut Format trafen die Ermittler damals nur auf Grassers Schwiegervater. Dieser hätte daraufhin im Beisein der Beamten seine Ehefrau in Sardinien angerufen und ihr die Begründung des Hausdurchsuchungsbefehls vorgelesen. Nämlich, dass Grasser angegeben hätte, 500.000 Euro Bargeld von seiner Schwiegermutter erhalten zu haben, um seine Fähigkeiten als in Sachen Geldanlagen zu testen. Grasser hätte das Geld in drei Tranchen im Kuvert aus der Schweiz nach Wien transportiert und bei der Meinl-Bank angelegt. Über die Ferint AG hätte Grasser als Treugeber seiner Schiegermutter fungiert. Die 500.000 Euro seien dann in die umstrittenen Hypo-Bank-Genussscheine von Thilo Berlin investiert worden.

Widersprüchliche Angaben

Auf die Frage der Beamten, was Marina Giori-Lhota zu den Vorwürfen sage, hätte ihr Ehemann mitgeteilt, dass Giori-Lhota die Ausführungen absolut in Abrede stelle. Dass dies alles nicht stimme und sie mit dieser Sache nichts zu tun hätte, zitiert Format aus dem Aktenvermerk der Polizei.

Anwalt Ainedter interpretiert den Aktenvermerk der Polizei hingegen keineswegs als Widerspruch zu den Aussagen Grassers. Ganz im Gegenteil, sie bestreite entschieden die Vorwürfe gegen ihren Schwiegersohn.

Keine formelle Zeugenaussage

Wie auch immer: Fakt ist, eine formale Zeugenaussage für oder gegen ihren Schwiegersohn hat die prominente Schwiegermutter Grasser bisher offenbar abgelehnt.