Merkel: Notfalls staatliche Unterstützung

Beratungen über neue Bankenhilfe

Die Banken waren am Abend Thema eines Treffens der großen internationalen Finanzorganisationen in Berlin. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel unterhielt sich mit den Spitzen von Weltbank, Währungsfonds und Europäischer Zentralbank darüber, wie der Staat Banken und Währungssystem gegen eine neue Krise wappnen könnte.

Morgenjournal, 07.10.2010

"System in Veränderung"

Ein sicheres Währungssystem sei Voraussetzung für Wachstum, ist die deutsche Kanzlerin überzeugt - und derzeit seien diese Voraussetzungen nicht gegeben, das habe die Finanzkrise gezeigt. Deshalb müsse man sich auf die Zukunft vorbereiten, denn das Währungssystem sei in Veränderung begriffen, erklärt Angela Merkel: "Von einem System, das stark auf den Dollar konzentriert ist, in der Zukunft auf ein multipolares Währungssystem."

Sorge um Banken

Wie man sich darauf vorbereiten muss, das soll genauer beim G-20-Gipfel Anfang November besprochen werden. Aber jetzt schon hat sich Merkel mit den Spitzen der internationalen Finanzorganisationen, dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der Europäischen Zentralbank ausgetauscht. Das sind Organisationen, die in der derzeitigen Krise ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Sie, aber auch die Kanzlerin, blicken derzeit besorgt auf die Banken. Experten meinen, diese könnten ins Wanken geraten, sagt Angela Merkel, und man tue gut daran, den Experten auch Glauben zu schenken, fügt sie hinzu.

Merkel: Notfalls Staatshilfe

Deutschland sei auf jeden Fall bereit den Banken zu helfen, wenn es notwendig ist, so Merkel: "Wenn die Notwendigkeit dafür besteht, dann ist es vernünftig investiertes Geld. Und dann sollten wir nicht zögern, weil die Schäden, die ansonsten auftreten, um Größenordnungen höher sind als wenn wir Banken sozusagen den Rat geben, sich zu rekapitalisieren und gegebenenfalls auch staatlicherseits Unterstützung leisten. Der erste Weg muss natürlich sein, dass die Banken selber versuchen, Kapital am Markt zu bekommen."

200 Mrd. Euro fehlen

Laut dem internationalen Währungsfonds fehlen den europäischen Banken bis zu 200 Milliarden Euro, um gegen mögliche Folgen einer Staatschuldenkrise ausreichend gewappnet zu sein.