"Österreichische Banken schaffen es alleine"
Fekter: Schuldenerlass hat keine Vorbildwirkung
Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) rechnet nach eigenen Angaben nicht mit Schuldennachlässen bei anderen Ländern. Fekter argumentiert, ein Schuldennachlass wie bei Griechenland schade der Kreditwürdigkeit eines Landes sehr. Die österreichischen Banken seien gut aufgestellt und könnten die geforderten neun Prozent Eigenkapital alleine aufbringen, ist Fekter überzeugt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.10.2011
Fekter zuversichtlich
Ist die Krise gelöst? Fekters Antwort ist vorsichtig: Das war ein großes Gesamtpaket. Es sind eine Reihe von Entscheidungen getroffen worden, die man als Lösung bezeichnen kann. Es sei ein gutes Ende vorbereitet worden.
Schulden sind nicht weg, ist Fekter überzeugt. Sie fordert von den Staaten mehr Haushaltsdisziplin und mehr Reformen, damit sie von den Schulden herunterkämen.
Österreichische Banken schaffen es alleine
Der 50 prozentige Verzicht der Banken auf ihre Investitionen in Griechenland bedeutet, dass auch österreichische Banken bis zu drei Milliarden Euro neues Kapital brauchen könnten. Können das die Banken alleine schaffen? Das größte Engagement in Griechenland habe die Kommunalkredit, die verstaatlicht sei, sagt Fekter. Durch diese Verstaatlichung seien die neun Prozent Eigenkaptalquote nicht unbedingt nötig. Die anderen Banken hätten den Stresstest ja gut verkraftet. Fekter betont, dass sie Signale habe, dass die Banken aus eigener Kraft die Anforderungen der Notenbank und der Finanzmarktaufsicht erfüllen könnten.
Schuldenerlass: Keine Vorbildwirkung
Finanzministerin Maria Fekter rechnet nach eigenen Angaben nicht mit Schuldennachlässen bei anderen Ländern. Fekter argumentiert, ein Schuldennachlass wie bei Griechenland schade der Kreditwürdigkeit eines Landes sehr. Daher sei der Wille für einen Schuldenschnitt bei Ländern wie Spanien, Portugal, Italien und Irland nicht stark ausgeprägt.
Euro-Zone: In Zukunft engere Zusammenarbeit
Die Finanzministerin zeigt sich aber überzeugt, dass die Euro-Staaten in Zukunft bei der Koordinierung der Wirtschaftspolitik und ihrer Budgets enger zusammenarbeiten werden.