Vor Parlamentsausschuss

Murdoch junior leugnet weiter

James Murdoch, Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch, musste heute in London erneut vor dem Medien-Parlamentsausschuss über seine Rolle im News of the World Skandal aussagen. Murdoch Junior wird vorgeworfen, schon 2008 von den Abhörpraktiken gewusst zu haben. Er bestreitet das nach wie vor.

Abendjournal, 10.11.2011

"Mit großer Sorgfalt agiert"

Vier Monate nachdem das Murdoch-Vater-Sohn-Duo-demütig vor dem Medienausschuss erschienen war, stellt sich heute James Murdoch allein den bohrenden Fragen der Ausschussmitglieder. Die Antworten sind die gleichen: Er habe von nichts gewusst und das obwohl ihn ein Ex- Chefredakteur von News of the World und ein ehemaliger juristischer Berater schwer belasten. Aus einem Email, das auch James Murdoch 2008 vorgelegt worden sein soll, gehe hervor, dass das illegale Abhören von Mobilfunktelefonen kein Einzelfall gewesen sei. James Murdoch gibt nur zu, dass vieles bei News of the World falsch gelaufen sei, man habe aber nachdem die Affäre bekannt wurde, so rasch wie möglich gehandelt: "Als die Beweise ans Licht kamen und wir endlich richtigerweise alles offen gelegt hatten, hat das Unternehmen mit großer Sorgfalt agiert."

"'Mafiaboss' nicht angemessen"

Ausschussmitglied Tom Watson spricht von einem Code des Schweigens, den es bei News International in dieser Affäre gegeben habe. James Murdoch bestreitet dies, Watson bezeichnet ihn darauf als "Mafiaboss", der nicht wusste, dass er eine kriminelle Vereinigung leitet. James Murdoch meint, diese Bemerkung sei nicht angemessen. Viel mehr lässt sich der 38jährige aber auch dieses Mal nicht entlocken.