"Hatten gegenseitiges Verständnis "
ÖBB-Chef Kern streut Haberzettl Rosen
Der oberste Eisenbahnergewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl hat am Wochenende sein Amt niedergelegt, um "jüngeren Talenten Platz zu machen". ÖBB-Chef Christian Kern sieht Haberzettls Abgang nicht als Grund zur Freude und betont die stets fruchtbare Zusammen-arbeit mit dem streitbaren Gewerkschaftschef.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.11.2011
Manuel Marold
"Hat auch unpopuläre Maßnahmen getroffen"
Kern spricht im Ö1-Interview von einer fruchtbaren Miteinander: "Wir haben gemeinsam das Pensionsalter schrittweise erhöht und mit deutlich weniger Mitarbeitern eine höhere Produktivität erzielt. Das war nur mit Hilfe der Gewerkschaft möglich."
Haberzettl sei ein Gewerkschafter gewesen, der "nicht nur an seine eigenen Leute gedacht hat" und auch bereit gewesen sei, unpopuläre Maßnahmen im Sinne des Unternehmens mitzutragen, so Kern. "Wir haben uns ein gegenseitiges Verständnis erarbeitet."
"Gemeinsamer Konsens wichtig"
Von Haberzettls Nachfolger würde er sich wünschen, ebenfalls einen "gemeinsamen Konsens" zu erzielen. Denn nur so könne man das gemeinsame Interesse, nämlich ein erfolgreiches Unternehmen ÖBB, sicherstellen.
Haberzettl wird nun Geschäftsführer der Gemeinnützigen Allgemeinen Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft BWS. Sein Mandat als SPÖ-Nationalratsabgeordneter wird der ehemalige Gewerkschafter behalten. Wer Haberzettls Nachfolger wird, ist noch unklar.