Werden verschrottet oder verkauft

Darabos spart zwei Drittel der Panzer ein

Dem Sparkurs beim Heer fällt ein großer Teil des schweren Geräts zum Opfer: Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) kündigt an, dass zwei Drittel der gepanzerten Fahrzeuge bis 2014 abgestoßen oder verschrottet werden. Das bringt neben Verkaufserlösen auch Einsparungen bei den Betriebskosten. Darabos versichert, man brauche die Panzer nicht mehr.

Mittagsjournal, 23.11.2011

Erlöse und Ersparnis

Mit knapp 400 Panzerfahrzeugen soll das Bundesheer künftig das Auslangen finden. Das bedeutet, dass 750 Panzer in den kommenden Jahren "entsorgt" werden - ein teurer Ballast, den das Bundesheer künftig nicht mehr brauche, so Darabos. Diese gepanzerten Fahrzeuge würden entweder verkauft, verschrottet oder für Ersatzteile herangezogen. Der Minister erwartet einen Erlös von 17 Millionen Euro und eine Ersparnis bei den Betriebskosten in der Höhe von 15 Millionen Euro pro Jahr.

Gänzlich ausgemustert werden bis 2014 die 432 Schützenpanzer Saurer, die 126 Jagdpanzer Kürassier sowie die 32 Bergepanzer M578. Von 114 auf 56 Gefährte reduziert wird beim modernen Kampfpanzer Leopard, der gleichzeitig der größte Hoffnungsträger bezüglicher der Verkaufserlöse ist. Bei der Panzerhaubitze M109 wird der Bestand von 193 auf 83 gedrückt. Weiter im Dienst bleiben unter anderem die 112 Ulan- und die 71 Pandurpanzer.

Käufer gesucht

Was die Verwertung des nicht mehr benötigten Geräts angeht, wollten Darabos und der zuständige Sektionschef Freyo Apfalter am Mittwoch noch nicht kundtun, an wen die Panzer gehen könnten. Man ist aber vor allem beim Leopard optimistisch, Abnehmer zu finden. So gebe es fünf Anfragen von Regierungen und sechs von Industriebetrieben.

Veränderte Bedrohungsbilder

Für den Verteidigungsminister ist die Neuordnung der Panzerflotte überfällig, hätten sich doch die Bedrohungsbilder in den letzten 20 Jahren geändert. Dass in absehbarer Zeit kein konventioneller Angriff auf Österreich stattfinden werde, stehe auch in der erst jüngst beschlossenen Sicherheitsdoktrin: "Der Panzerkrieg im Marchfeld ist Geschichte." Nunmehr müsse man die Geräte so auswählen, dass sie den tatsächlichen Bedürfnissen des Bundesheers entsprächen, was nun eben geschehe: "Wie verlieren nichts an Fähigkeiten."

Mit Widerstand in der Truppe rechnet Darabos nicht. Das durch den Abbau der Panzergeräte nicht mehr benötigte Personal soll neue Aufgaben bekommen bzw. umgeschichtet werden. Zudem verwies Darabos auf den vor allem durch Pensionierungen bereits feststehenden Abbau von gesamt 1.000 Personen in den nächsten Jahren. Zugesperrt wird eine Panzerwerkstätte in Wien.

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