Gesamtreform gefordert

Auch Milizverband kritisiert Darabos

Die Landesverteidigung sei in der Krise, sagt der Milizverband. Die Krise der Landesverteidigung ortet der Milizverband nicht nur bei Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) - in der Diskussion über die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht sehen sie Darabos als Getriebenen.

Mittagsjournal, 10.11.2011

Keine stichhaltigen Argumente

Die Wehrpflicht sei keineswegs ein Auslaufmodell, sagt der Vizepräsident des Milizverbandes, Fritz Klocker, ein SPÖ-Mann und früherer Milizsprecher. Kein bisher vorgebrachtes Argument gegen die Wehrpflicht sei bisher stichhaltig gewesen. Das Heer gehöre insgesamt reformiert, sagt Verbandspräsident Manfred Grubauer. Und da tue Darabos zu wenig. Außerdem müsse es nach Ansicht Grubauers ohnehin irgendeinen Dienst für den Staat geben, eine Art "Österreich-Dienst".

Unverständnis für Entacher-Absetzung

In der Causa Entacher hat der Milizverband eine klare Position: "Ich bin überzeugt, dass General Entacher recht hat", so Klocker. "Er hat recht zu sagen, dass die Vorgaben, die ich bekommen habe, realistischerweise nicht umzusetzen sind. Warum man da einen General suspendiert und das etwas mit dem Primat der Politik zu tun hat, ist mir nicht verständlich." Grubauer findet, dass Darabos in den Sache ein Getriebener ist - von Kronen Zeitung, Bundeskanzler Faymann, Wiens Bürgermeister Häupl. Überhaupt sollte das Thema Landesverteidigung nicht nur einem Minister allein überlassen werden, der Bundeskanzler sollte sich mehr darum kümmern, finden die Milizvertreter. Den Rücktritt von Darabos fordern sie aber nicht.

Milizsoldaten sind jene, die nach Präsenz- oder Ausbildungsdienst für Einsätze im In- oder Ausland bereit stehen, sonst aber in einem zivilen Beruf arbeiten. Der Milizverband sieht sich als Interessens- und Serviceorganisation von 27.000 Mitgliedern.

Übersicht

  • Verteidigung