Helfer der Zwickauer Zelle

Weiterer verdächtiger Neonazi festgenommen

Heute hat die Polizei in Brandenburg einen weiteren verdächtigen Neonazi festgenommen. Er steht im Verdacht, den Propagandafilm der Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" hergestellt zu haben, jener Gruppe, die zehn Menschen ermordet haben soll. Damit bestätigen sich die Vermutungen, dass es sich bei der Neonazi-Zelle im Osten Deutschlands um eine größere Organisation handelt.

Mittagsjournal, 24.11.2011

Erste Hinweise nach Explosion

Bereits in den Trümmern des explodierten Hauses des Neonazi-Trios in Zwickau waren neben dem Bekennervideo Handzettel einer Firma gefunden worden, die sich auf die digitale Bearbeitung von Videos und Filmen spezialisiert hat. Der Inhaber der Firma: der nun festgenommene André E.

Verbindungen seit 2003

Es wird vermutet, André E. könnte dem "Nationalsozialistischen Untergrund" beim Erstellen des menschenverachtenden Propagandavideos geholfen haben, in dem sich die Gruppe, zu den Morden an neun Migranten und einer Polizistin in Heilbronn bekannt hat. Der nun festgenommene André H. soll seit 2003 Kontakt zur sogenannten Zwickauer Zelle gehabt habe.

Auch Bruder NPD-Mitglied

Erst vor zwei Jahren hat er laut Behördenangaben zwei Mitgliedern der Gruppe Bahn-Cards zur Verfügung gestellt, die ihm und seiner Frau gehörten. Der 32-jährige Sachse ist heute in der Wohnung seines Bruders, der selbst immer wieder zum Kreis der Verdächtigen gezählt wurde und NPD-Mitglied sein soll, von einer Elitetruppe der Polizei festgenommen worden. Gegen André E. besteht der dringende Verdacht der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und der Volksverhetzung, heißt es in einer Mitteilung der Bundesanwaltschaft. André E. wird in den nächsten Stunden dem Haftrichter beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt.

Kritik an CSU-Innenminister

Unterdessen wird die Kritik an Innenminister Hans-Peter Friedrich von der CSU immer lauter. Er sei der Herausforderung nicht gewachsen, so SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz, der den Rücktritt Friedrichs fordert. Grüne und FDP hingegen verteidigen den Innenminister. Die Ermittlungspannen seien schließlich in der Zeit von SPD-Innenminister Otto Schily passiert.