Umweltschützer sind pessimistisch
Klimakonferenz startet in Südafrika
Das einzige große Klimaabkommen, auf das sich die Welt je einigen konnte, das Kyoto-Protokoll, läuft in einem Jahr aus. Nun soll in Durban in Südafrika ein neues ausverhandelt werden. Doch die Chancen stehen schlecht, dass sich die Vertreter von 200 Ländern in Durban einigen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 28.11.2011
Anstrengungen zu gering
Die bisher gemachten unverbindlichen Zusagen der einzelnen Staaten, ihre Treibhausgasemissionen einzuschränken, sind nach Ansicht von Naturwissenschaftlern viel zu gering, um den Klimawandel zu bremsen. Sie summieren sich auf gerade 60 Prozent dessen, was nötig wäre, um das Zwei-Grad-Erwärmungsziel nicht zu verfehlen.
Umweltschützer sind pessimistisch
Doch die Hoffnungen, dass bei der Klimakonferenz in Durban ein Durchbruch gelingen könnte, sind nach dem Scheitern vor zwei Jahren in Kopenhagen und den nur auf kleine Teilbereiche beschränkten Fortschritten vor einem Jahr in Cancun gering. Andrea-Wagner-Hager von Care Österreich ist pessimistisch. Eine Einschätzung, die die meisten Umwelt- und Hilfsorganisationen teilen. Bei einem der Hauptpunkte der Klimakonferenz - die Finanzhilfe für Klimaschutz in Entwicklungsländern - gibt es weiter heftige Debatten.
Nachfolger des Kyoto-Protokolls?
Doch das wirklich bestimmende Thema der Verhandlungen dürfte einmal mehr sein, wie es nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls weitergehen soll. Das Protokoll müsse verlängert werden, fordern die Entwicklungsländer. Denn es verlangt nur den Industrieländern Einschränkungen bei ihren Emissionen ab.
EU will neuen Klimavertrag
Die EU hingegen will einen neuen Klimavertrag, der auch die rasch wachsenden Schwellenländer zu Klimaschutz verpflichtet, schließlich emittieren diese inzwischen schon genauso viel wie die Industriestaaten. Doch einen rechtlich verbindlichen Vertrag wollen wiederum die USA nicht unterschreibe, wenn nicht auch China mitgeht.
EU bietet Kompromiss an
Die EU bietet nun einen Kompromiss an: "Europa ist bereit eine zweite Verpflichtungsperiode einzugehen", sagt die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard. Aber nur unter der Bedingung, dass die anderen großen Verschmutzter, zumindest zusichern, wann genau sie dazu bereit sind ein Klimapaket zu unterschreiben. "Es müssten sehr, sehr konkrete Schritte beschlossen werden", meint Christiana Figueres, die Chefin des UNO-Klimasekretariats, erst dann könne man von einem Erfolg in Durban sprechen.
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