Kein neues Abkommen zu erwarten
Durban als "globale Gruppentherapie"
Um Klimaschutz und Österreich geht es am Abend im Journal Panorama mit Grünenchefin Eva Glawischnig, der Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und dem Klimaexperten Stefan Schleicher, der die laufende Klimakonferenz in Durban lediglich als "globale Gruppentherapie" bezeichnet.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 1.12.2011
Trendwende bis 2017 oder "Katastrophe"
In Durban in Südafrika geht es einmal mehr um das Klima. Seit Montag läuft die UNO-Konferenz, bei der Vertreter aus annähernd 200 Staaten Auswege aus den festgefahrenen Verhandlungen suchen. Erwartet wird vor allem eine Entscheidung über die Zukunft des so genannten Kyoto-Protokolls, das im kommenden Jahr ausläuft. Doch die Konferenz in Durban sei eine "globale Gruppentherapie", meint der Klimaexperte Stefan Schleicher von der Universität Graz. Denn ein neues verbindliches Abkommen werde es so gut wie sicher nicht geben. Dabei werde "der katastrophale Klimawandel" kommen, wenn es nicht gelinge, bis 2017 eine Trendwende einzuleiten.
Alarmsignale nicht gehört
Grünen-Chefin Eva Glawischnig kritisiert, dass von den Regierungen niemand das Thema Klimaschutz wirklich angreifen wolle. Versäumnisse gebe es vor allem im Bereich Verkehr. Klimaschutz werde zu sehr als Last und zu wenig als Chance gesehen. "Die letzten drei Jahre waren ein echtes Desaster", so Glawischnig.
Als Umweltmaßnahme haben die Grünen immer wieder eine City-Maut gefordert. Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hält davon nichts und verweist auf die angekündigte Erhöhung der Parkgebühren.
Stefan Schleicher ruft die Politiker auf, konstruktiv zusammenzuarbeiten. Er weist darauf hin, dass in Österreich immer mehr Energie verbraucht werde - ein "Alarmsignal", das aber auf politscher Ebene nicht gehört werde. Ein künftiges Energiesystem könne nur ein solches sein, bei dem man mit dem halben Energieverbrauch gut leben könne.
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