OMV-Chef verweist auf Wirtschaftsentwicklung
Treibstoffe: Keine Verbilligung in Sicht
Das Preisniveau von Benzin und Diesel dürfte sich in den kommenden Monaten kaum ändern. Eine Prognose will OMV-Chef Gerhard Roiss aber nicht abgeben. Der Preis pro Liter - derzeit um die 1,40 Euro - hänge vom den Rohölpreis und dieser wiederum vom weltweiten Wirtschaftswachstum ab, so Roiss.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 2.12.2011
OMV-Chef Gerhard Roiss im Gespräch mit Volker Obermayr
Stabil bei drei Prozent Wachstum
Insgesamt macht Roiss wenig Hoffnungen, dass die Treibstoffpreise bald wieder sinken: Bei einem angenommenen weltweiten Wirtschaftswachstum von drei Prozent gingen die Prognosen von einem stabilen Ölpreisniveau aus. Schwankungen nach oben oder unten seien je nach Wirtschaftsentwicklung möglich.
Öl und Gas weiter gefragt
Für 2012 geht Roiss von einem gebremsten Wirtschaftswachstum aus, das auch länger so anhalten werde. Dennoch ist der OMV-Chef dank solider Kapitalbasis optimistisch. Langfristig sieht Roiss keinen Anlass, die Strategie zu ändern. Die Prognosen der internationalen Energieagenturen gingen auch für die nächsten 25 Jahre noch von einem 50-prozentigen Anteil von Gas und Rohöl an der Primärenergie aus. Die aktuellen Reserven der OMV reichten für zehn Jahre, daher rentiere es sich, in den Upstram-Bereich zu investieren, um die Versorgung zu garantieren.
Börsenkurs unter realem Wert
2011 sei ein schwieriges Jahr vor allem auf den Finanzmärkten gewesen, so Roiss. Die OMV habe aber nach einer rechtzeitigen Finanzierung eine solide finanzielle Basis. Dass der Aktienkurs der OMV seit Jahresbeginn um 25 Prozent gesunken ist, führt er auf das globale Phänomen zurück, dass die realen Werte der Unternehmen von den Börsen nicht wiedergegeben würden.
Seit Ende März hat die OMV einen neuen Konzernchef. Gerhard Roiss hat den Platz von Wolfgang Ruttenstorfer eingenommen. Es hat schon einfachere Zeiten für einen Karrieresprung gegeben. Die Krise war und ist deutlich zu spüren, hinzu sind für den Öl-, Gas- und Chemiekonzern die Umwälzungen im wichtigen Fördergenbiet Nordafrika gekommen. Gerhard Roiss hat dem Unternehmen mit mehr als 23 Milliarden Euro Umsatz eine neue Strategie verpasst. Der Schwerpunkt liegt künftig auf Erkundung, Förderung und Verkauf, reduziert werden Produktion sowie das Tankstellennetz.