Kurssturz und vom Handel genommen

Unicredit-Aktien in Turbulenzen

Die Aktien der italienischen Großbank Unicredit sind massiv abgestürzt, zuletzt um mehr als 17 Prozent. Am Vormittag hatte man die Aktie sogar zeitweise vom Handel ausgesetzt. Die Aktionäre der Unicredit sind verärgert, denn die italienische Großbank wird ab Montag neue Aktien begeben - und zwar zu Schleuderpreisen.

Abendjournal, 05.01.2012

Altaktionäre verärgert

Die Unicredit wurde heute an den Börsen erneut ins Minus geprügelt. Schon gestern war der Kurs um 14,5 Prozent abgestürzt. Gestern wurde nämlich bekannt, dass die Bank-Austria-Mutter ihre neuen Aktien am Montag zu Billig-Preisen anbieten wird. Darauf reagieren die Alt-Aktionäre verärgert.

Finanzreserven füllen

Insgesamt will sich die Unicredit durch die neuen Aktien 7,5 Milliarden Euro an der Börse holen. Dieses Geld braucht die Unicredit, um ihre Finanz-Reserven aufzufüllen. Denn bis zum Sommer müssen die europäischen Großbanken ihr Eigenkapital aufstocken, so die Vorgabe der Europäischen Bankenaufsicht.

Bank-Aktien stehen schlecht

Ausgerechnet jetzt, wo Europas Banken dringend Geld brauchen, ist die Stimmung aber schlecht. Insbesondere Bank-Aktien sind derzeit keine attraktiven Papiere. Daher muss die Unicredit Käufer mit extremen Rabatten locken.

Bank Austria nicht betroffen

Von Kurs-Rutsch und Kapitalaufstockung bleibt die heimische Bank Austria übrigens unberührt. Sie ist eine selbständige Tochter der Unicredit. Kunden der Bank Austria müssen sich also um ihr Geld keine Sorgen machen.

Andere werden folgen

Die Unicredit wird vermutlich nicht die einzige Bank bleiben, die einen so massiven Kurs-Rutsch erlebt. Denn weitere europäische Banken wollen sich frisches Geld durch eine Kapital-Aufstockung an der Börse holen. Und auch diese Banken werden wegen der aktuell schlechten Stimmung Billig-Preise bieten müssen.