Erstellt von Korruptionsbekämpfern

Telekom: Bericht über Kurs-Manipulationen fertig

Ein Teilbereich der Telekom-Affäre könnte in absehbarer Zeit anklagereif sein: die Bestechungsvorwürfe rund um die Kursmanipulation, mit der sich das frühere Telekom-Management üppige Bonus-Zahlungen verschafft haben soll. Der Staatsanwaltschaft liegt jetzt der Abschlussbericht des Bundesamtes für Korruptionsbekämpfung vor. Die Beweislage scheint demnach eindeutig zu sein.

Abendjournal, 2.2.2012

Investmantbanker als Drehscheibe?

Die Verdachtslage in Richtung Untreue scheint mittlerweile recht klar: Ehemalige Vorstände der Telekom sollen 2004 über den Investmentbanker Johann Wanovits den Aktienkurs des Unternehmens künstlich hoch getrieben haben. Knapp 10 Millionen Euro an Bonizahlungen soll der dadurch erzielte Kurssprung für rund 100 Telekom Manager eingebracht haben.

Wanovits soll eine Million Euro für seine "Dienstleistung" erhalten haben. Die Zahlung an Wanovits wurde über Lobbyisten Peter Hochegger, mittels fingierter Studien abgewickelt. Das Geld wurde anschließend von Telekommanagern bar an den Investmentbanker übergeben - am Wiener Naschmarkt und bei einem Vortrag von Kriminalpsychologen Thomas Müller vor Telekom-Führungskräften, zitiert Format aus dem Abschlussbericht der Polizeiermittler.

Erste Geständnisse

Rund um die illegale Transaktion sollen auch beteiligte Telekommanager die Hand aufgehalten haben, schreibt das Wirtschaftsmagazin. Neben Kronzeuge Gernot Schieszler, dessen Aussagen die Ermittler die Geldspur offenbarten, haben mittlerweile auch andere Beteiligte Geständnisse abgelegt.

Staatsanwalt prüft

Bei der Staatsanwaltschaft Wien bestätigt man, dass der Abschlussbericht der Polizei fertig ist. Derzeit ist noch ein Sachverständigengutachten ausständig, sagt Sprecherin Michaela Schnell. Außerdem müssen noch Unterlagen gesichtet werden. Danach will der Staatsanwalt seinen Vorhabensbericht abfassen.