Vorwurf der Untreue

Anklage gegen Ex-OÖC-Chef Jungwirth

Der ehemalige Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), Heinz Jungwirth, wird angeklagt und muss sich wegen Untreue in einem Schadensausmaß von 2,7 Millionen Euro verantworten. Das Justizministerium hat jetzt grünes Licht für die Anklage gegeben.

Abendjournal, 3.2.2012

"Geldfluss in Privatsphäre"

Jungwirth ist vom ÖOC unter anderem vorgeworfen worden, er habe Geld für Autos, Urlaube und seinen Pferdestall abgezweigt. Jungwirth soll sich und seine Familie "in enormem Ausmaß" bereichert haben - vor allem über ein geheimes Bankkonto und ein geheimes Sparbuch des ÖOC. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, Barbara Feichtinger, bestätigt einen Bericht der Salzburger Nachrichten und sagt, Jungwirth werde vorgeworfen, "dass er von Konten des Österreichischen Olympischen Komitees 2,7 Mio. Euro in seine Privatsphäre hineinfließen hat lassen."

Die Anklageschrift ist noch nicht fertig aber es dürfte etwa um Zahlungen für Autos, Familien-Luxusurlaube, Reparaturen an Jungwirths Privathaus sowie Ausgaben für einen Pferdetransporter und einen Reitverein gehen. Hinweise in diese Richtung hatte eine interne Prüfung beim ÖOC vor zwei Jahren ergeben.

Anwalt: "Ausreichende Erklärungen"

Mitangeklagt wird nun Jungwirths ehemalige Stellvertreterin beim ÖOC. Sie soll Zahlungen abgewickelt haben, habe sich aber nicht bereichert. Jungwirths Anwalt Herbert Eichenseder sagt zur Verteidigung seines Mandanten: "Er hat zu allem Vorwürfen ausreichende Erklärungen gehabt. Und es sind auch viele Rückzahlungen erfolgt."

Was umstrittene Zahlungen im Zuge der Salzburger Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2014 betrifft, ermittelt die Salzburger Staatsanwaltschaft noch. Als Beschuldigte werden Jungwirth, Ex-ÖOC-Präsident Leo Wallner und 7 weitere Personen geführt.