Aber Empörung über Tel Aviv-Klage

Lauda: Verständnis für AUA-Sparmaßnahmen

Nikia Lauda, ehemaliger Mehrheitseigentümer der Billigfluglinie "FlyNiki", bezeichnet die Kündigung des Kollektivvertrags der AUA für das Bodenpersonal als "absolut notwendigen Schritt". Lauda rät den AUA-Beschäftigten, mit der Geschäftsführung nun einen Kompromiss zu suchen. Einen Streik hält er für "sinnlos".

Mittagsjournal, 20.2.2012

Michael Csoklich im Gespräch mit Niki Lauda

"Streiks sind immer sinnlos"

Niki Lauda zeigt im Ö1-Interview Verständnis für den Mitbewerber Austrian Airlines. Die schwer angeschlagene Lufthansa-Tochter hatte am vergangenen Mittwoch ihrem Bodenpersonal überraschend den Kollektivvertrag aufgekündigt und damit unter der Gewerkschaft für einen Eklat gesorgt. 2.300 bis 6.000 Beschäftigte sollen nun auf den billigeren Tyrolean-KV umgestellt werden.

Ein "absolut notwendiger Schritt", findet Lauda, denn die AUA müsse ihre Kosten herunterfahren. Ob die Gewerkschaft Protestmaßnahmen plant, ist derzeit noch ungewiss. Lauda rät den betroffenen Beschäftigten jedoch, von einem Streik abzusehen. "Streiks sind immer sinnlos. Das Unternehmen verliert dadurch noch mehr Geld. Ich kann nur jedem raten, den richtigen Kompromiss für beide Seiten zu finden."

AUA braucht "gerechtes Gesamtpaket"

Doch die AUA-Geschäftsführung müsse nicht nur bei den Mitarbeitern sparen, sondern im Zuge eines "gerechten Gesamtpakets" auch bei sich selbst. Er rate dem Mitbewerber daher, die Bürokratiekosten herunterzufahren und auch die Piloten öfter fliegen zu lassen.

"Kein Verständnis" für Tel Aviv-Klage

Auch zu einem anderen Thema nimmt Lauda Stellung. Die AUA hat kürzlich bei den Höchstgerichten eine Beschwerde eingebracht, weil "FlyNiki" ab Montag erstmals dreimal wöchentlich nach Tel Aviv fliegen darf. Der Grund für die Klage: Die AUA selbst fliegt die Strecke bereits zweimal täglich und bekam keine zusätzlichen Frequenzen.

Dass die AUA die Höchstgerichte anrufe, um gegen das eigene Verkehrsministerium vorzugehen, das habe es überhaupt noch nie gegeben, zeigt sich Lauda empört. "Ich verstehe den Schritt der überhaupt nicht. Wettbewerb ist Wettbewerb."