AUA-Betriebsrat empört über Sparpläne

AUA-Mutter Lufthansa will Leiharbeiter einsetzen

Nicht nur die AUA muss sparen, auch die Konzernmutter Lufthansa hat sich ein gewaltiges Sparpaket verordnet: Bis 2015 sollen die Kosten um 1,5 Mrd. Euro gesenkt werden. Dem Vernehmen nach ist unter anderem geplant, bei Konzerntöchtern Leiharbeiter einzusetzen, etwa im Kabinenpersonal. Der AUA-Betriebsrat erteilt solchen Plänen eine Absage.

Radikale Maßnahmen bei Personalkosten

Die Lufthansa könnte laut Experten den Sparstift vor allem bei den Personalkosten ansetzen. Denn trotz mehrerer Sparprogramme in der Vergangenheit hat die Lufthansa wie auch ihre Tochter AUA immer noch ein Problem mit zu teuren Dienstverträgen.

Analyst Jochen Rothenbacher von der Equinet-Bank in Frankfurt sieht noch Potenzial bei den internen Kosten, da insbesondere bei den Personalkosten. Dort seien die Sparziele bisher nur knapp oder nicht erreicht worden. Deshalb könnte es nun radikalere Maßnahmen geben. Dem Vernehmen nach plant die Lufthansa, bei Konzerntöchtern wie der Germanwings Leiharbeiter als Flugbegleiter einzusetzen, weil das angemietete Personal billiger ist als nach Lufthansa-Kollektivvertrag beschäftigte Flugbegleiter.

AUA-Betriebsrat kündigt Widerstand an

In deutschen Gewerkschaften formiert sich bereits Widerstand, und auch von AUA-Personalvertretern heißt es, sollte die Lufthansa auch an Bord von Austrian-Flugzeugen angemietetes Billigpersonal einsetzen wollen, werde man sich dagegen wehren.

Flugbegleiter brauchen hohe Ausbildungsstandards, betont Betriebsratschef Alfred Junghans, diese könne man nur beim eigenen Personal gewährleisten. "Wir würden das mit Sicherheit bekämpfen", kündigt er gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal an.

Dicke Luft zwischen Gewerkschaft und Management

Das AUA-Management beruhigt - Leiharbeiter würden zwar im technischen Bereich bereits eingesetzt, beim fliegenden Personal sei das nicht geplant, sagt Konzernsprecher Peter Thier. Auf sein hochwertiges und gut ausgebildetes Personal wolle das Unternehmen auch in Zukunft setzen, versichert Thier.

Die AUA arbeitet selbst an einem Sparpaket, wegen der geplanten Einschnitte in Kollektivverträge herrscht momentan dicke Luft zwischen Gewerkschaft und Management. Dass von der Lufthansa nun weitere Sparvorgaben kommen und sich die Stimmung zwischen Management und Personalvertretern weiter verschlechtert, glaubt Thier nicht. Details zu den Sparpaketen bei AUA und Lufthansa wird es in den nächsten Wochen geben.