Freiwillige Variante

Steuer auf Firmenpension zur Bankenrettung

Wenn es nach der Regierung geht, soll ein neues Steuermodell für Betriebspensionen dazu herhalten, die Banken zu retten. Firmenpensionsbezieher sollen wählen können, dass sie ihr Pensionskapital sofort versteuern und dafür ihre Firmenpension später steuerfrei beziehen können.

Mittagsjournal, 29.2.2012

Ellen Lemberger im Gespräch mit

Neue Steuervariante

Die Regierung schlägt ein neues Steuersystem für die Betriebspensionen, also die zusätzlichen Firmenpensionen, vor. Derzeit ist es so, dass Pensionisten für die Pension, die sie bekommen, Steuer bezahlen. Das neue Modell sieht vor, dass nur einmalig das für die Pensionsauszahlung zur Verfügung stehende Kapital besteuert wird, und zwar zum halben Steuersatz. Dafür ist die Pension dann steuerfrei. Dieses Modell wird es zusätzlich geben, das heißt, niemand wird zu einer Änderung gezwungen. Vor der Wahl stehen aber nur jene rund 70.000 Menschen, die bereits eine Betriebspension beziehen, und jene, die innerhalb der nächsten fünf Jahre in Pension gehen.

Was ist zu gewinnen?

Man gewinnt dabei, dass die laufende Betriebspension bis zum Lebensende steuerfrei ist, dadurch erhöht sich netto die Summe, die man monatlich aufs Konto bekommt. Interessant dürfte das vor allem für jene sein, die eine höhere Pension haben, denn die haben auch eine höhere Steuerbelastung, und wenn die wegfällt, spüren sie das natürlich mehr als jene, die ohnehin weniger Steuern zahlen. In jedem Fall heißt es aber genau rechnen, bevor man das Modell annimmt, denn der Nachteil ist, dass das Kapital für die Pension, das sogenannte Deckungskapital, durch die einmalige Besteuerung weniger wird. Das heißt, es steht dann weniger Geld zur Verfügung und die Pension vor der Besteuerung wird geringer.

Was gewinnt die Regierung?

Die Regierung erhofft sich dadurch heuer Mehreinnahmen, und zwar in Höhe von 400 Millionen Euro. Diese Rechnung geht auf, wenn zwischen 12.000 und 20.000 Menschen das Angebot annehmen. Dieses Geld ist für die Regierung ein Plus für das Budget, und gemeinsam mit den Beiträgen der Banken soll damit das Minus ausgeglichen werden, das durch die Rettung der Volksbanken AG entsteht.