Verpflichtend auch in Privatwirtschaft
„Papamonat“: Ministerin nur für einen Monat
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) fühlt sich in der aktuellen Diskussion über den „Papamonat“ für die Privatwirtschaft missverstanden: Sie trete für einen verpflichtenden „Papamonat“ ein, nicht für drei Monate direkt nach der Geburt, sagte sie am Rande des Ministerrates.
27. April 2017, 15:40
Abendjournal, 6.3.2012
Mehr Väterkarenz
Zwei Tage vor dem Internationalen Frauentag erhitzt die Kinderbetreuung die Gemüter. Konkret geht es um die Väterkarenz. ÖAAB-Chefin Mikl-Leitner (ÖVP) will, dass Männer drei Monate lang die Kinderbetreuung übernehmen. Sehr zur Freude von Frauenministerin Heinisch-Hosek, die sich in Betrieben auch eine verpflichtende Väterkarenz vorstellen kann.
Heinisch-Hosek für Rechtsanspruch
Die SPÖ-Frauenministerin fühlt sich missverstanden. Sie habe nicht von drei Papa-Monaten direkt nach der Geburt, gesprochen, sondern sie will einen Rechtsanspruch auf Karenzmonate durchsetzen, so Heinisch-Hosek. Die Betriebe sollen in die Pflicht genommen werden, bezahlt werden sollen die Papa-Monate aus dem Kindergeld.
Viele Parteien dagegen
Losgetreten hat die Diskussion ÖAAB-Chefin Mikl-Leitner mit ihrem Vorschlag nach drei Monaten Väterkarenz. Nun mischen sich auch die Parteien in die Debatte ein. Die ÖVP pocht auf Wahlfreiheit. Es brauche keine vom Staat verordnete Zwangsbeglückung, betont ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch. Die FPÖ kritisiert beide Ministerinnen. Für Kleinbetriebe wären verpflichtende Papa-Monate nicht ausführbar, erklärt Wirtschaftssprecher FPÖ-Bernhard Themessl. BZÖ-Familiensprecherin Ursula Haubner fordert ein Ende des "unseligen Streits" und stattdessen die Abschaffung der Zuverdienstgrenze.