Bei Nein droht Staatsbankrott

Schuldenschnitt für Athen auf der Kippe

Es ist wieder mal eine Schicksalswoche für Griechenland. Donnerstag Abend entscheidet sich, ob die privaten Gläubiger dem Schuldenschnitt zustimmen, also ob Banken auf mehr als die Hälfte ihrer fälligen Kredite verzichten. Tun sie das nicht, droht die Staatspleite, denn der Schuldenschnitt gilt als Voraussetzung dafür, dass das zweite Hilfspaket über 130 Milliarden Euro ausbezahlt wird.

Morgenjournal, 8.3.2012

Rund 100 Milliarden Euro sollen die vornehmlich deutschen, französischen und italienischen Banken, Versicherungen und Fonds Griechenland erlassen, das ist etwa die Hälfte dessen, was Griechenland diesen privaten Gläubigern schuldet. Der Schuldenschnitt spießt sich an unterschiedlichen Interessen: Die privaten Gläubiger wollen naturgemäß möglichst wenig Geld verlieren, dazu kommt, dass manche Gläubiger wie etwa Hedgefonds de facto kein Interesse an einer Griechenland-Rettung haben, da sie bei einer Pleite des Landes Kreditausfallversicherungen kassieren würden.

Angestrebt wird, dass sich mindestens zwei Drittel der privaten Gläubiger am Schuldenschnitt beteiligen, die genaue Teilnahmequote steht erst morgen fest. Scheitert der Schuldenschnitt, steht Griechenland vor der Pleite, denn ein erfolgreicher Schuldenerlass ist Voraussetzung dafür, dass das neue Hilfspaket in Kraft tritt.