Eklat um Fekter

Aufstockung des Euro-Schirms auf 800 Milliarden

Auf eine Brandschutzmauer von bis zu 800 Milliarden Euro haben sich die Finanzminister der Eurozone bei ihrem Treffen in Kopenhagen geeinigt. Eine Aufstockung des Rettungsschirms ist es aber nur in eingeschränktem Maß, denn es wurden auch die bereits geleisteten Hilfen eingerechnet. Einen diplomatischen Eklat gab es um Finanzministerin Fekter.

Abendjournal, 30.3.2012

Aus Kopenhagen,

Zusammengerechnet: 800 Milliarden

Die Mutter aller Brandschutzmauern, die milliardenschwere Wunderwaffe wurde wochenlang gefordert und diskutiert - bei ihrem Treffen in Kopenhagen einigen sich die Eurofinanzminister nun darauf: Der permanente Eurorettungsfonds wird neben den geplanten 500 Milliarden Euro auch mehr als 200 noch nicht verwendete Milliarden Euro umfassen.

Eklat um Fekter

Außerdem rechnen die Finanzminister bereits geleistete Finanzhilfen an Griechenland, Portugal und Irland ein, sodass man auf über 800 Milliarden komme. Das mache eine Billion US-Dollar aus, das sagt Finanzministerin Maria Fekter - und nicht der Vorsitzende der Eurogruppe Jean Claude Juncker.

Maria Fekter stiehlt - umringt von internationalen Journalisten dem Eurogruppenchef die Show. Woraufhin Jean Claude Juncker seine planmäßige Pressekonferenz abbläst. Juncker sei sauer, berichten Diplomaten. Und so verkündet der Eurogruppenchef die lange erwartete Einigung zur Euroschutzmauer nur per Aussendung.

Euphorie ist endenwollend

Generell hält sich die Euphorie über die 800 Milliarden Euro in Grenzen, auch beim deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble: da könne man zehn Billionen reinschreiben, wenn die Probleme nicht gelöst würden, nütze das gar nichts.

Ab Juli soll der neue permanente Rettungsschirm in Kraft treten.