Nach 14 Jahren Gefangenschaft
Kolumbien: FARC lässt geiseln frei
Die kolumbianischen FARC-Rebellen haben die letzten zehn verschleppten Polizisten und Soldaten freigelassen. Die Geiseln waren bis zu 14 Jahre in Gefangenschaft. Die "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) sind die größte und älteste Guerillagruppe des Landes. Sie hatte im Februar das Ende der Entführungen angekündigt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 3.4.2012
Ankündigung wahrgemacht
Vermittelt hat das Internationale Komitee des Rote-Kreuzes (IKRK). So war es auch Maria Cristina Rivera, die Sprecherin des IKRK, die die Freilassung der letzten vier Soldaten und sechs Polizisten verkündet hat: "Die Freilassung der teils bis zu 14 Jahren in Gefangenschaft gehaltenen Geiseln hat innerhalb mehrerer Stunden in einem ländlichen Gebiet stattgefunden. Damit sind nun alle von der FARC angekündigten Freilassungen erfolgt", sagt Rivera. Die Freigelassenen wurden kurz danach von Hubschraubern der brasilianischen Armee in die Stadt Villavicencio gebracht wo die Angehörigen gewartet haben.
Weitere hundert entführt?
Der kolumbianische Staatschef Juan Manuel Santos hat die Freilassung der Sicherheitskräfte begrüßt. Er schätzt die Absicht der FARC, von Entführungen in Zukunft abzusehen. Doch diese Freilassung ist nicht ausreichend. Die Rebellen sollen Schätzungen zufolge aber auch noch über hundert Zivilisten in ihrer Gewalt halten. Offiziell hat sich die Gruppe aber nicht dazu geäußert. Entführungen waren lange Zeit ein Mittel der Rebellen, um ihren Aufstand zu finanzieren. Die bekannteste FARC-Geisel war die Politikerin Ingrid Betancourt.