Weg frei für Duell Romney - Obama

Republikaner-Kandidat Santorum gibt auf

Rick Santorum, der konservativste aller Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, hat in seinem Heimatstaat Pennsylvania den Rückzug aus dem Vorwahlkampf bekanntgegegeben. Somit ist der Weg frei für den von Anfang an als Favoriten gehandelten Mitt Romney.

Morgenjournal, 11.4.2012

Aus den USA berichtet Hanno Settele.

"Am Küchentisch beschlossen"

Das Ende der Santorum-Kampagne an sich kam nicht ganz unerwartet, wohl aber dessen Zeitpunkt: Dass Rick Santorum noch vor den Wahlen in seinem Heimatstaat das Handtuch wirft, darf als mittlere Überraschung gewertet werden. Mit seiner Frau und weiteren Familienmitgliedern an seiner Seite erklärte Santorum Dienstagnachmittag, dass er – was diese Präsidentschaftswahlen anbelangt - am Ende seines Weges angekommen sei: "Wir haben einst an unserem Küchentisch beschlossen, dass ich ins Rennen gehe. Und nun, nach einem Wochenende der Gebete und des Nachdenkens, sind wir und ich zum Schluss gekommen, dass wir die Kampagne abbrechen. Aber wir werden nicht aufhören zu kämpfen" , sagte Santorum.

Göttliche Inspirationen

Kämpfen will Santorum für jene Menschen, die, so wie er, Amerika auf einem falschen Weg sehen. Ginge es nach Rick Santorum, so würden die Vereinigten Staaten von einer Person regiert, die durchaus göttliche Inspirationen und Handlungsanleitungen im Amt des Präsidenten akzeptiert. "Es gibt so viel Großartiges in diesem Land", erklärt Santorum seinen enttäuschten Fans. "Wir brauchen Führer, die das erkennen und uns dabei bestärken, uns selbst zu helfen. Und nicht versuchen, uns zu umsorgen und jene Dinge für uns zu tun, die wir selbst besser können."

Jetzt Romney im Mittelpunkt

Die Vorwahlphase der Republikaner ist durch Santorums Rückzug de facto entschieden. Der Kandidat, der am 6. November gegen Barack Obama antreten wird, wird Mitt Romney heißen. Der frühere Gouverneur von Massachusetts war als Favorit gestartet, konnte sich aber nur mühsam von seinen Kontrahenten absetzen. Für ihn kommt Santorums Rückzug keinen Tag zu früh. In Immerhin elf Bundesstaaten musste Romney Santorum den Vortritt lassen – was seinen Status als Siegertyp nicht wirklich untermauerte. Diese Hürde ist nun aber genommen, und ab sofort wird der Vorwahlprozess nur noch der Kür Romneys dienen. Der kann sich ab sofort ganz auf Barack Obama konzentrieren – und sich auch der Frage widmen, wer sein Vize-Präsidentschaftskandidat werden soll.