Betriebsrat will klagen, aber kein Streik

AUA: Chefs wollen nicht mehr verhandeln

Weiterhin kein Streik, aber rechtliche Schritte - das ist heute auf einer Betriebsversammlung des AUA-Bordpersonals am Flughafen Wien beschlossen worden. Außerdem plädiert das Bordpersonal für neue Verhandlungen mit dem Management, um finanzielle Einbußen abzuwenden. Die AUA-Geschäftsführung hingegen schließt weitere Verhandlungen aus.

Abendjournal, 23.4.2012

"Wir agieren besonnen"

Einen Pilotenstreik werde es auch weiterhin nicht geben, stellt Bordbetriebsratschef Karl Minhard nach der Betriebsversammlung klar: "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und wir sind uns auch der Situation des Unternehmens bewusst. Genau deswegen agieren wir so besonnen."

Ende der Verhandlungen?

Minhard hofft, die finanziellen Einbußen, die durch den Übergang auf Tyrolean entstehen, durch weitere Verhandlungen mit dem Management entschärfen zu können. Dem erteilt AUA-Konzernsprecher Peter Thier eine Absage: Es habe schon vor dem Betriebsübergang wochenlange Verhandlungen gegeben, der Betriebsrat habe den geforderten Einsparungen aber nicht zugestimmt. "Deswegen haben wir den Betriebsübergang im Aufsichtsrat beschlossen."

Umstieg zu teuer?

Aber dieser Umstieg auf Tyrolean verlaufe unkoordiniert und koste die ohnehin schon defizitäre AUA 160 Millionen Euro zusätzlich, kritisiert Bordbetriebsrat Minhard. Sprecher Thier weist das zurück: Zwar bringe der Betriebsübergang Einmalkosten, etwa aufgrund von Abfertigungen, aber die Maßnahme sei für die AUA überlebensnotwendig, weil man dadurch die Personalkosten nachhaltig senken könne.

Juristischer Streit

Betriebsrat und Gewerkschaft haben neuerlich Klagen gegen den Betriebsübergang angekündigt. Wie diese Klagen genau aussehen werden, könne man noch nicht sagen, weil auch noch nicht alle Details zum Procedere des Betriebsübergangs bekannt seien, so Minhard. Das AUA Management betont, gegen etwaige Klagen sei man rechtlich gewappnet.